25.09.2009

Nigeria: Scharia fördert Religionskonflikte

Eine neue Welle der Gewalt erschüttert Nigeria. Islamisten schrecken vor nichts zurück, um Scharia-Gesetze durchzusetzen und die Islamisierung des Landes voranzutreiben.

Nigeria: Scharia fördert Religionskonflikte

Eine neue Welle der Gewalt erschüttert Nigeria. Islamisten schrecken vor nichts zurück, um Scharia-Gesetze durchzusetzen und die Islamisierung des Landes voranzutreiben.

csi/ms - 25.9.2009 -  In Nigeria versuchen Islamisten zunehmend mit Gewalt, Territorium zu erobern. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas mit seinen 140 Millionen Einwohnern setzt sich je zur Hälfte aus Muslimen und Christen zusammen. Seit zwölf der 36 Staaten Nigerias 1999 mit der Einführung des islamischen Rechts, der Scharia, begonnen haben, kommt es immer wieder zu blutigen Gewalttaten. Im November 2008, als ein Christ im Bundesstaat Jos die Wahlen vor seinem muslimischen Kontrahenten gewonnen hatte, starben bei einer Gewaltattacke über 1000 Personen, mehrheitlich Christen. Bei kürzlichen Auseinandersetzungen zwischen Islamisten und der Polizei kamen erneut über 700 Personen ums Leben.  

Gezielte Hetze

Pater Obiora Ike erklärt gegenüber CSI, dass sich zwar verschiedene Gremien, in denen Christen und Muslime zusammenarbeiten, um ein friedliches Zusammenleben bemühen. Aber fundamentalistischen Kreisen gelänge es immer wieder, Muslime zu Aggressionen aufzuwiegeln. Islamische Geistliche, die überwiegend in Saudi-Arabien, Libyen oder im Iran ausgebildet wurden, verbreiten gezielt fundamentalistisches Gedankengut. Seit Nigeria auch Mitglied in der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) ist, fließen zudem Gelder in großem Ausmaß ins Land, um islamfreundliche Medien und Koranschulen zu fördern. Nicht zuletzt greifen islamistische Milizen und Söldner in muslimisch-christliche Konflikte ein. Diese Banden stammen aus dem islamischen Nachbarstaat Tschad oder Niger.

Brutales Rechtssystem

Obwohl Nigeria laut Verfassung ein “säkularer Staat” ist, werden verfassungswidrig brutale Rechtssprechungen durchgeführt. Laut Scharia wird Ehebruch mit Steinigung, Diebstahl mit der Amputation von Gliedmaßen, Alkoholkonsum mit Peitschenhieben geahndet. Die Urteile werden zumeist in entlegenen Regionen unter Ausschluss der Öffentlichkeit vollstreckt. Immer wieder sind Christen Opfer von Gewaltverbrechen. Kirchen werden zerstört oder niedergebrannt und Geschäfte von Christen boykottiert. Viele Übergriffe und Gewaltakte bleiben ungeahndet.