Deutschland: Baptistengemeinde gewährt Muslim Kirchenasyl

Duisburg (idea) – Eine Baptistengemeinde in Duisburg gewährt einem Muslim aus dem westafrikanischen Guinea Kirchenasyl. Der 19-jährige Mamadou Allareny Diallo befindet sich seit dem 4. August in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Duisburg-Mitte, um seiner drohenden Abschiebung nach Italien zu entgehen.

Wie Thomas Witt von der Gemeindeleitung gegenüber idea sagte, habe der Unterstützerkreis des Mannes die Gemeinde um Hilfe gebeten. Die Abschiebung war für den Morgen des 5. August geplant. Die Stadt will das Kirchenasyl jedoch vorerst nicht brechen. Das weitere Vorgehen ist noch unklar. Diallo floh im Mai 2005 aus seiner Heimat, nachdem er in eine Auseinandersetzung mit Soldaten verwickelt worden war, bei dem zwei seiner Bekannten getötet wurden. Über Libyen gelangte er 2007 mit einem Flüchtlingsboot nach Italien. Da er dort kein Asyl bekam, floh er über die Schweiz weiter nach Deutschland. Die Behörden teilten ihm jedoch mit, dass Italien als Erst-Einreiseland der Europäischen Union für sein weiteres Schicksal zuständig sei. Die Gemeinde dringt nun darauf, in einem sogenannten Clearing-Verfahren die Situation des Mannes näher zu untersuchen und die Möglichkeit eines Aufenthalts in Deutschland als Asylbewerber zu überprüfen. Nach ihren Angaben hat Diallo aufgrund seiner belastenden Erfahrungen große psychische und physische Probleme, weshalb eine Absicherung seines Aufenthalts notwendig sei.