07.08.2010

Sri Lanka: Christentum in Schulbüchern diffamiert

Das Erziehungsministerium des buddhistisch geprägten Inselstaates Sri Lanka hat Anfang des Jahres neue Schulbücher für den Geschichts- und Geografieunterricht herausgegeben. Katholische Schulleiter und Lehrer beklagten, dass darin Christen als Zerstörer der singhalesischen Kultur dargestellt würden. Vor allem würden die Katholische Kirche, der Papst und katholische Christen diffamiert. Im Abschnitt „religiöse Erneuerung“ wird das Christentum als Hindernis für andere Religionen dargestellt und katholische Bildungseinrichtungen als Weg zur Verbreitung des römisch-katholischen Glaubens in Sri Lanka angesehen. Am 24. Juni traf sich der Erzbischof von Colombo, Monsignore Malcolm Ranjit, mit Erziehungsminister Bandula Gunawerdena, um dieses Thema zu diskutieren. Der Erzbischof bat den Minister dringend, die Publikation der Texte zu überprüfen und schlug eine Durchsicht durch ein interkonfessionelles Komitee vor. Der Minister versicherte dem Erzbischof eine Durchsicht der Bücher und die Beseitigung der Irrtümer. Obwohl die Regierung von Präsident Rajapakse den Ruf hat, aus buddhistischen Hardlinern zu bestehen, blieb sie hinsichtlich einer Beschränkung religiöser Freiheiten in den vergangenen vier bis fünf Jahren in Sri Lanka verhalten. Noch ist kein Anti-Bekehrungsgesetz vom Parlament verabschiedet worden. Dennoch müs-sen Christen mit Verfolgung seitens der Regierung, der Gesellschaft sowie durch buddhistische bzw. hinduistische Extremisten rechnen.

koptisch.wordpress.com/2010/08/07/sri-lanka-christentum-in-schulbuchern-diffamiert/