13.12.2010

Irak: Tote bei Anschlag auf Pilger

Ein Selbstmordattentäter hat sich inmitten einer Gruppe von schiitischen Pilgern in die Luft gesprengt. Der Attentäter und zwei weitere Menschen wurden dabei getötet.

Ein Selbstmordattentäter hat sich am Montag in der irakischen Provinz Diyla inmitten einer Gruppe von schiitischen Pilgern in die Luft gesprengt. Außer dem Attentäter wurden nach Angaben von Augenzeugen und Polizisten noch zwei Menschen getötet, darunter ein Polizist. 13 Menschen erlitten bei dem Anschlag in der Ortschaft Balad Rus Verletzungen. Am Vortag hatte ein Selbstmordattentäter in der Provinzhauptstadt Bakuba ebenfalls zwei Pilger getötet.

Im Irak begehen die Schiiten in dieser Woche das Ashura-Fest, bei dem des gewaltsamen Todes von Hussein Ibn Ali gedacht wird. Der Enkel des Propheten Mohammed starb im Jahr 680 in einer Schlacht bei Kerbela. Unter dem einstigen Diktator Saddam Hussein waren die Ashura-Rituale verboten gewesen.

Am Sonntagabend trafen sich die Clanchefs des Stammes von Saddam in dessen Heimatdorf Auja. Sie veröffentlichten anschließend eine Erklärung, in der sie sich von vier Angehörigen des Stammes lossagten, die in der vergangenen Woche in der Provinz Salaheddin Polizisten getötet hatten. Der Stamm stehe nicht hinter ihnen, hieß es. Sie sollten hart bestraft werden. Die Verwandten von Saddam hatten an einer Straßensperre drei Polizisten erschossen.

(Ag.) DiePresse.com