22.12.2010

Irak: Extremisten drohen Christen mit neuen Anschlägen

Die Organisation "Islamischer Staat Irak" hat eine Reihe von Angriffen auf Christen verübt. Am Mittwoch veröffentlichte sie eine neue Drohbotschaft.

Islamistische Extremisten haben im Irak den Christen im Land mit weiteren Angriffen gedroht. Die Organisation "Islamischer Staat Irak", die Verbindung zur Terrorgruppe Al-Kaida unterhält, veröffentlichte die Botschaft am Dienstagabend auf einer einschlägigen Islamisten-Website. 

Die Gruppe begründete ihre Drohung damit, dass die koptische Kirche in Ägypten angeblich zwei Frauen festhalte, die zum Islam übertreten wollten. Die Drohung war an die christliche Minderheit im Irak gerichtet, die Druck auf die Glaubensbrüder in Ägypten ausüben sollten.

1000 christliche Familien verließen den Irak

"Islamischer Staat Irak" ist für eine Reihe von Anschlägen gegen irakische Christen verantwortlich, darunter das Blutbad in einer katholischen Kirche in Bagdad vor knapp zwei Monaten. Damals nahmen extremistische Kämpfer die Messbesucher und Priester als Geiseln, 68 Menschen kamen ums Leben. Nach Schätzung der UNO verließen allein seitdem 1000 christliche Familien den Irak.

Der Exodus der Christen aus dem Irak dauert bereits seit dem Einmarsch der US-Truppen in den Irak 2003 an. Von den ursprünglich rund 1,5 Millionen Christen, die einer der ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt angehören, sollen mittlerweile nur mehr 400-500.000 im Land verblieben sein.

(Ag.) diepresse.com