19.02.2010

Ägypten: Koptische Priester werden angepöbelt und angegriffen

KOG/KC, Februar 19, 2010 - Auf den Straßen Ägyptens erlebt ein koptischer Priester oder Mönch jeden Tag ein blaues Wunder. Unsere Priester und Mönche tragen einen schwarzen Talar, langen Bart und sehr großes Kreuz an der Brust. Ein koptischer Priester bedeckt sein Haupt mit einem runden Hut und ein koptischer Mönch bedeckt sein Haupt mit einer Kapuze, welche mit 13 Kreuzen (Christus und seine 12 Apostel) gestrickt ist. Das heißt, dass sie auffallen und leider nicht zu übersehen sind. Leider? Ja, schon! Denn sie ähneln einem roten Tuch, das sich in einem Stall voller Bullen befindet. Wenn sie Glück haben, werden sie bloß schief angeguckt. Andernfalls werden sie mit den übelsten Worten beschimpft. Manchmal kommt es zu Handgreiflichkeiten.

Pater Filopatier ist der Hirte der Kirche der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Merkorius in einem abgelegenen Ort in Kairo namens “Ezbet Alhagana”. In diesem Ort, der aus engen Gassen besteht, befindet sich die Kirche. Diese engen Gassen aber werden von Ganoven und Drogendealer beherrscht. Am 12.02.2010 und Katzensprung von der Kirche wollte der koptische Priester die Straße überqueren und in die Kirche gehen, als eine Kutsche ihm den Weg abschnitt und absperrte. Geduldig wartete Pater Filopatier, bis die Kutsche dann vorbeifuhr. Aus Trotz blieb “Ali Elsamak” 15 lange Minuten stehen. Als Pater Filopatier sich nicht aufregte, wie dieser Moslem ihn provozieren wollte, fing er damit an, Pater Filopatier zu beleidigen. Ordinäre und überaus vulgäre Worte hörten alle Schaulustigen, die sich versammelten.

Keiner mischte sich ein! Der Wachmann, der normalerweise von der Polizei postiert wird, war nicht auf seiner Bank vor der Kirche. Alle schauten zu, wo es ihnen gefiel, dass der Priester als “dreckiger Ungläubiger” beschimpft wird. Aber dann tauchte eine mutige Dienerin der Kirche, derer Hirte in Not war. Sie wies diesen extremen Moslem zurecht, der sein Messer zog und auf Pater Filopatier losging. Die Dienerin ging dazwischen, um ihren geistlichen Vater und die Würde des Priestertums zu beschützen. Da wurde sie am Oberarm getroffen. Zu guter Letzt gingen ein paar junge Männer dazwischen, als sie das Blut der jungen Dame sahen.

Wenn ich erwähnen darf, war dieser 12. Februar ein Freitag! Sie verstehen noch nicht? Das heißt, dass es so viele Menschen auf der Straße wegen des Freitagsgebets gab. Trotz der Menge mischte sich keiner, obwohl es dazu kam, dass der hasserfüllte Moslem mit Messer auf den koptischen Priester losging. Was wäre denn passiert? Ein Christ weniger! So denken die Gläubigen, die sich zum Gebet begaben. Als diese Schreckmomente vorbei waren, rief Pater Filopatier die Polizei an, welche einen einzigen Polizisten nach vollen 2 Stunden schickte.

Später kamen mehrere Wachmänner und Polizisten, als die Lage zu eskalieren drohte. Aber die ägyptische Polizei ist immer gut für blöde Witze! In der Niederschrift wurde nicht erwähnt, dass der Moslem den koptischen Priester mit einem Messer verletzten wollte, oder dass er Pater Filopatier unter anderem als Ungläubiger beschimpfte. Darum lehnte der Priester ab, so etwas zu unterzeichnen. Am nächsten Tag gab die Polizei bekannt, den Täter und seinen Komplizen festgenommen zu haben. Danach kamen die Familien der beiden Übeltäter mit den Ältesten von Alhagana zu Pater Filopatier, damit er auf die Anzeige verzichtet und sich mit den Moslems versöhnt. Wie jedes Mal geriet alles in Vergessenheit mittels solcher alten Leier.

koptisch.wordpress.com/2010/02/19/koptische-priester-werden-angepobelt-und-angegriffen/