19.02.2010

Deutschland: Christliche Menschenrechtsorganisation begeht Jubiläum

CSI - Zehn Jahre Einsatz für die verfolgten Christen Michaela Koller

Deutschland: Christliche Menschenrechtsorganisation begeht Jubiläum

CSI - Zehn Jahre Einsatz für die verfolgten Christen

Michaela Koller

MÜNCHEN, 19. Februar 2010 (ZENIT.org).- Die Christen bilden weltweit die am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft. Bereits 1977 erkannten dies Glaubensbrüder und -schwestern aus der Schweiz, als sie von Misshandlungen in kommunistischen Machtbereich erfuhren. Aus zwei Schweigemärschen in Bern und Zürich ging damals die Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI) hervor, die es inzwischen in 13 Ländern, darunter in Südkorea und den USA vertreten ist. Die Repräsentanz in Deutschland feiert am Samstag, den 27. Februar, ab 10 Uhr in der Paul-Gerhardt-Kirche ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem ökumenischen „Tag der Begegnung".

Der evangelische Pfarrer Hansjürg Stückelberger, der die Organisation in der Schweiz gründete, sammelte bewusst Christen verschiedener Bekenntnisse, um zunächst gemeinsam für Verfolgte unterschiedlicher Konfessionen, die hinter dem Eisernen Vorhang lebten, zu arbeiten. Bekannt wurde CSI auch im Einsatz gegen den Sklavenhandel im Sudan und gegen islamistisch motivierte Menschenrechtsverletzungen. Der Beirat von CSI in Deutschland setzte sich auch vorne herein überkonfessionell zusammen. Der katholische Pfarrer im Ruhestand Valentin Königbauer ist Beiratsvorsitzender.

Der Kölner Prälat, Professor Helmut Moll, der „Das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts" im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben hat, wird am nächsten Samstag über Märtyrer des 20. Jahrhunderts sprechen. „Alle Vorbilder des Glaubens, die während der Diktaturen, Nationalsozialismus und Kommunismus, in Deutschland gegen den Strom geschwommen sind, werden kaum wahrgenommen", sagt CSI-Geschäftsführerin Ingrid Seigis. Mit dem Programmpunkt wolle CSI nun den Bogen von den Christen, die aktuell verfolgt werden, zu den Vorbildern von damals spannen. Das von Moll verfasste Martyrologium ist eine Geschichte der Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts und beinhaltet derzeit mehr als 800 Lebensbilder von Menschen, die unter Hitlers Terror oder im Kommunismus ihr Leben für den christlichen Glauben als Blutzeugen Christi hingaben.

Über die Situation der aktuell Verfolgten in der Türkei, Syrien, Libanon und Ägypten werden Experten, darunter der syrische Christ und Menschenrechtsaktivist Raif Toma, Berichte vortragen. "In unserem Land werden leider verfolgte Christen aus arabischen Ländern was das Asylverfahren betrifft genauso behandelt wie Wirtschaftsflüchtlinge", kritisiert CSI-Deutschland-Chefin Seigis. Der Historiker Eduard Werner vom Forum Deutscher Katholiken spricht über die „Gefahren für die Religionsfreiheit in Europa" und der messianisch-jüdische Rebbe Baruch ben Mordechai Kogan stellt Jeshua, also Jesus, als Friedensfürsten vor. Ein ökumenischer Gottesdienst eröffnet die Jubiläumsfeier.

[Nähere Informationen: www.csi-de.de/_deutschland_herzliche_einl.php]