20.02.2010

Usbekistan: Ausweisungen, Verhaftungen und Internetzensur

AKREF/JJ, 20.02.2010 - In Usbekistan werden weiterhin aktive Mitglieder verschiedenster Religionsgemeinschaften verfolgt. Wie jetzt bekannt wird, wurde Ende 2009 der legal in Usbekistan lebende russische Protestant Andrei Tsepurkin abgeschoben. Der ebenfalls legal in Usbekistan lebende Baha’i Sepehr Taheri, ein britischer Staatsbürger, erlitt dasselbe Schicksal. Er ist mit einer Usbekin verheiratet, die Kinder des Paares wurden in Usbekistan geboren. Ihm wird „religiöse Propaganda“ und die Abhaltung „illegaler Versammlungen“ in Privatwohnungen vorgeworfen, beides legitime Aktivitäten in einem Rechtsstaat. Gleichzeitig werden auf lokalen Webseiten in usbekischer Sprache und der staatlichen Propagandaseite www.gorizont.uz (in Russisch) immer wieder Angriffe gegen Baptisten und sonstige Protestanten, Baha’i, Zeugen Jehovas und andere Minderheiten publiziert. Auf die Frage, weshalb man keine Stellungnahmen der betroffenen Religionsgemeinschaften zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen einholt und veröffentlicht, blieb der Direktor von Gorizont, Daniyor Juraev die Antwort schuldig.

Auch ein moslemischer Journalist, der früher als Sportberichterstatter gearbeitet hat, wurde wegen seiner religiösen Aktivitäten verhaftet. Hairulla Hamidov ist seit dem 21. Januar 2010 in Untersuchungshaft. Ihm droht ein Strafverfahren wegen § 216 des usbekischen Strafgesetzbuchs („Illegale Errichtung öffentlicher Vereinigungen oder religiöser Organisationen“). Er hat in der Vergangenheit ein wöchentliches Radioprogramm mit religiösem Inhalt und eine beliebte vom Islam inspirierte Zeitschrift („Odamlar Orasida“, das heißt „Unter den Menschen“) ins Leben gerufen. Seine Website wurde von den Behörden vom Netz genommen. 

Quelle: Forum 18 News Service, Oslo

Übersetzung: AK Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz