02.01.2010

Malaysia: Auch Christen dürfen „Allah“ sagen

Malaysia: Gericht hebt Verbot der Islambehörde auf.

Malaysia: Auch Christen dürfen „Allah“ sagen

Malaysia: Gericht hebt Verbot der Islambehörde auf.

Kuala Lumpur (idea) - 03. Januar 2010 - Auch Christen dürfen Gott mit dem Namen „Allah“ bezeichnen. Das hat das Oberste Gericht in Malaysia einem Bericht des ARD-Hörfunkstudios Südostasien zufolge entschieden und damit ein Verbot der Islambehörde aufgehoben.

 

Diese hatte es der katholischen Zeitung „Herald“ untersagt, das Wort „Allah“ als Bezeichnung des christlichen Gottes zu benutzen, da dies zu Verwirrung bei Muslimen führen könnte. Wie der Oberste Richter  erklärte, habe die Islambehörde keinen Allein-Anspruch auf das Wort „Allah“. „Herald“-Chefredakteur Pater Lawrence Andrew zeigte sich nach der Gerichtsentscheidung erleichtert: „Das Gericht hat das in unserer Verfassung garantierte Recht aller Staatsbürger bestätigt. Danach gibt es nur ein Malaysia und alle Staatsbürger können das Wort Allah verwenden, das seit Jahrhunderten zu unserem Vokabular gehört und Teil unserer Kultur geworden ist." Die katholische Zeitung "Herald" ist nicht als einzige Publikation von dem Streit betroffen. Tausende Bibeln und christliche CDs aus Indonesien, in denen Allah als Übersetzung für Gott verwendet wurde, seien dem Bericht zufolge von den Behörden konfisziert worden. Die Gerichtsentscheidung in diesen beiden Fällen stehe noch aus. In Malaysia gilt nach der Verfassung Religionsfreiheit. Doch der Islam ist Staatsreligion. Etwa 60 Prozent der insgesamt 26 Millionen Staatsbürger sind Muslime. Rund 850.000 Malaysier gehören der katholischen Kirche an.