09.01.2010

Belarus: Verlängerung der Erlaubnis zur Ausübung religiöser Aktivitäten für katholische Priester verweigert

AKREF/JJ, 09.01.2010 - Zwei polnische katholische Priester sind die bisher letzten Ausländer, denen die Verlängerung ihrer Erlaubnis zur Ausübung religiöser Dienste verweigert wird. Der Kapuziner Jan Bonkowski, der zwanzig Jahre Lang als Pfarrer im Dorf Mizhevitsi wirkte, und der Jesuit Edward Smaga mussten ihre religiöse Tätigkeit mit Ende 2009 einstellen. Begründet wurde die Nichtverlängerung der Erlaubnis im Fall Bonkowskis mit der angeblichen Unvollständigkeit des Antrags, was von den zuständigen kirchlichen Stellen bestritten wird, die diese Anträge regelmäßig einbringen muss. Im Falle Smagas beriefen sich die Behörden auf dessen schlechten Gesundheitszustand, wobei jedoch die Entscheidung über die Dienstfähigkeit eines Priesters beim Diözesanbischof liegt.  Ein dritter Priester, dem ebenfalls die Nichtverlängerung seiner Erlaubnis gedroht hatte, erklärte kürzlich gegenüber Forum 18, dass jetzt „alles in Ordnung“ sei. Ein Wirken als Priester ohne staatliche Erlaubnis ist nicht möglich. Dies wird durch den Fall des polnischen Priesters Antoni Koczko illustriert, der im September 2006 in einer Kirche in Minsk eine einzige Messe ohne staatliche Erlaubnis zelebrierte. Am Ende der Messe wurde er in der Sakristei von einem Mann und einer Frau in Zivilkleidung angesprochen, die unter den Gottesdienstbesuchern gesessen waren und ihn informierten, dass er das Gesetz über religiöse Betätigung verletzt hatte. Ein wesentlicher Teil der in Belarus tätigen katholischen Priester sind Polen. Forum 18 schätzt, dass mehr als zwei Drittel der Personen, denen seit 2004 die Ausübung religiöser Dienste in Belarus verboten wurde, Katholiken waren, die übrigen Protestanten. Priester und Nonnen, die sich der großen sozialen Probleme wie Alkoholismus annehmen, scheinen besonders häufig zum Ziel von Betätigungsverboten zu werden.

Weitere Schikanen gegen Neues Leben Gemeinde - aber „wir sind absolut demokratisch“

Die weißrussischen Behörden schikanieren auch weiterhin die Neues Leben Gemeinde. Nach zahlreichen Versuchen, deren Gebäude zu konfiszieren, erhielt die Gemeinde am 4. Januar eine Vorladung des Komitees für natürliche Ressourcen und Umweltschutz der Stadtgemeinde Minsk, worin behauptet wurde, dass sie den Grund um ihr Gebäude mit Öl verunreinigt und dadurch einen großen Schaden verursacht hätte. Dies wird von den Gemeindemitgliedern bestritten. Sergei Lukanin, Mitglied und gleichzeitig Rechtsanwalt der Gemeinde erklärte: „Aus irgendeinem Grund haben sie nur Proben von der Straße genommen, die in den Parkplatz führt. Natürlich finden sie dort Spuren von Öl.“

Weiterhin werden in Belarus auch Menschen wegen des „Vergehens“ nicht registrierter religiöser Aktivitäten bestraft. Gegen zwei Pensionisten wurden aus diesem Grund hohe Geldstrafen verhängt. Dennoch erklärte Ljudmila Paprakova von der Ideologieabteilung von Grodno auf Nachfragen von Forum 18 in diesem Zusammenhang: „Wir haben keine solche Verfolgung hier. Wir sind absolut demokratisch.“

Quelle: Forum 18 News Service, Oslo

Übersetzung: AK Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz