10.01.2010

Deutschland: Nordelbische Bischöfin Jepsen - “Verstärkt für verfolgte Christen beten”

- Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Maria Jepsen: Christen in einigen Ländern „in schlimmster Weise bedroht“

Deutschland: Nordelbische Bischöfin Jepsen - “Verstärkt für verfolgte Christen beten”

- Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Maria Jepsen: Christen in einigen Ländern „in schlimmster Weise bedroht“

Hamburg (idea) - 11. Januar 2010 - Zu verstärktem Gebet für verfolgte Christen hat Bischöfin Maria Jepsen aufgerufen. In ihrem jährlichen Hirtenbrief an die Kirchengemeinden weist die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck insbesondere auf den Sonntag Reminiscere („Gedenke“) am 28. Februar hin.

An diesem Termin begeht die EKD erstmals einen „Tag der verfolgten Christen“. Jepsen: „Wir dürfen nicht mehr länger darüber hinwegsehen und hinweggehen, dass in einigen Ländern gerade in den letzten Jahren Christen und Christinnen in schlimmster Weise bedroht, verfolgt und ermordet wurden, nicht nur im Irak.“ Weltweit lehnten sich fundamentalistische religiöse und politische Entwicklungen gegen westliche Lebensstile auf. Sie bekämpften und zerstörten auch christliche Gemeinden. Die Kirche müsse aber nicht nur am Sonntag Reminiscere, sondern auch bei anderer Gelegenheit für verfolgte Christen eintreten und für sie beten.

Bestürzung über Anschlag auf Kopten

Anfang Januar hatte die Bischöfin in einem Brief an den Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Damian, ihre Bestürzung und ihren Abscheu über den Anschlag auf eine koptische Kirche in Oberägypten zum Ausdruck gebracht. Dabei waren am 6. Januar acht Menschen vermutlich von muslimischen Extremisten erschossen worden. Zugleich ermunterte die Bischöfin zum interreligiösen Dialog: „Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, auf Menschen anderer Sprache und anderen Glaubens zuzugehen und mit ihnen das Gespräch zu suchen.“ Dies gelte gerade für Muslime, die keineswegs ein so einheitlicher Block seien, wie oft behauptet werde.

Bibel und Gebet sind das Fundament

Ferner plädiert die Bischöfin dafür, dass Christen ihren Glauben in der Öffentlichkeit leben und dafür einstehen: „Bibel und Gebet sind das Fundament unserer christlichen Gemeinschaft, und in unseren Gottesdiensten tragen wir unseren Glauben in das öffentliche Leben.“ Daher sollten Kirchen ihre Türen so oft wie möglich öffnen, auch in der Woche. Jepsen wirbt in ihrem Hirtenbrief außerdem für ein verstärktes ökumenisches Engagement insbesondere mit der Russisch-Orthodoxen Kirche. Die Nordelbische Kirche führe die Partnerschaft mit der Eparchie St. Petersburg und Ladoga „in vertrauensvoller Weise“ fort. Das Russisch-Orthodoxe Patriarchat hat die Beziehungen zur EKD in Frage gestellt, weil mit Landesbischöfin Margot Käßmann eine geschiedene Frau zur Ratsvorsitzenden gewählt wurde.