11.01.2010

Ägypten: Anhaltende Christenverfolgung

Brief des koptisch- orthodoxen Patriarchats

Ägypten: Anhaltende Christenverfolgung

Brief des koptisch- orthodoxen Patriarchats

 

Liebe Schwestern und Brüder,

„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“

Zum Weihnachtsfest verwandelte sich die Freude der koptischen Christen in Ägypten an Heiligabend, den 06. Januar 2010, zu Schmerz und Trauer.

Sie jammerten und weinten mit blutenden Tränen um ihre Kinder und Angehörige, die durch islamischen Terroristen erschossen wurden, als sie am Abend nach der Christmesse von der Kirche herauskamen. Da wartete ein Auto mit bewaffneten moslemischen Terroristen, die sofort auf die herauskommenden Gläubigen schossen. Eigentlich wollten die Terroristen Bischof Kyrillos, Bischof von Naga Hammadi in Oberägypten, damit treffen. Aber er kam unverletzt davon. An seiner Statt kamen 7 junge Leute ums Leben, darunter der Wächter der Kirche, und 10 weitere wurden verletzt. Die Polizei kam erst nach 2,5 Stunden, verhaftete 14 Muslime und 30 Christen und schlug die Christen brutal auf der Polizeistation vor den Augen des Bischofs. So verwandelte sich das Fest zu Trauer, Jammer, Leid und Tränen.

Am Tag darauf versammelten sich die Kopten, um die Leichen ihrer Verstorbenen zu erhalten. Dabei riefen sie laut: Genug Verfolgung an die Christen. Hoch lebe das Kreuz. Sofort war die Polizei da, warf in die Menge Tränengas und schoss auf sie, damit sie auseinander gehen. Dazu noch wurden die Christen, die ihre verstorbenen Angehörigen bekommen wollten, sehr schlecht behandelt.

Die ägyptische Presse veröffentlichte diese Nachricht, aber wie immer vertuscht sie die Wahrheit, und täuscht die öffentliche Meinung, indem sie zeigt, dass beide Parteien daran schuld sind.

Dieses Ereignis ist nichts anderes außer Fortführung der neuen Martyriumsserie, unter der die Kopten seit 1971 und bis heute leiden müssen.

Aus diesem Anlass erheben wir gemeinsam mit der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirchen ein ökumenisches Gebet für die Seelen dieser Märtyrer, die nichts verbrochen haben, außer, dass sie Christen sind. Unser Gebet wird auch für die Genesung der Verletzten gelten, aber auch damit Gott seine Hand ausstreckt und dieses Martyrium und Terrorismus gegen alle Christen auf der ganzen Welt beendet.

Wir beten auch zu Gott, damit er ein wachsames Gewissen allen Herrschern der Welt und besonders den arabischen Königen und Präsidenten gibt, damit sie ernsthaft etwas für die Menschenrechte und Religionsfreiheit auf der Welt tun.

Wir laden sie alle ein, an diesem Gebet am 24.01.2010 um 15.00 Uhr in unserer koptischorthodoxen St. Marienkirche unter obiger Adresse teilzunehmen.

Wir bitten die Pastoren und Pfarrer, die ein Gebet aussprechen und die Politiker oder andere Teilnehmer, die ein Wort vortragen möchten, dass sie uns vorher Bescheid sagen (per Telefon, E-mail oder Fax), damit wir einen Plan erstellen können.

Wir danken jedem, der sich für die Freiheit und Menschenrechte auf der ganzen Welt einsetzt.

Düsseldorf, den 11.01.2010

Boulos Shehata

KOPTISCH- ORTHODOXES
PATRIARCHAT
St. Marien-Kirche in NRW
Pöhlenweg 52

40629 Düsseldorf

Tel: 0211-6912839
Fax: 0211-6911256
E-mail : st.maria@t-online.de