27.06.2010

Somalia: Tochter misshandelt, weil sie Christin ist

Christenverfolgerstaat Nr. 4

Somalia: Tochter misshandelt, weil sie Christin ist

Christenverfolgerstaat Nr. 4

(Open Doors) – 18. Juni 2010 -  Nurta Mohamed Farad gibt nicht auf. Trotz all der Schmerzen, die ihre Eltern ihr zufügen. Die 17-jährige Somalierin aus der Ortschaft Bardher (Region Gedo) ist Christin geworden. Dafür hat die junge Frau den Islam verlassen, was in ihrer ostafrikanischen Heimat Somalia als todeswürdiges Verbrechen gilt. Seit Mitte Mai wissen ihre muslimischen Eltern, dass Nurta Jesus Christus nachfolgt und eine Hausgemeinde besucht. Damit hat sie nach islamischem Verständnis die Ehre der Familie beschmutzt. Zunächst versuchten die Eltern, den neuen Glauben aus Nurta herauszuprügeln. Doch weil sie trotz der Schläge nicht zum Islam zurückkehren will, ketten ihre Eltern sie seit einem Monat tagsüber an einen Baum. Nachts ist sie in einem kleinen, dunklen Raum eingesperrt.

 

Medizin gegen Glauben

Ein Gemeindeleiter, der die Untergrund-Christen der Gegend regelmäßig besucht, berichtete, Nurta dürfe das Haus nicht mehr verlassen. Das Mädchen durchlebe eine schwere Leidenszeit. Ihre Eltern brachten sie zu einem Arzt. Denn aus ihrer Sicht war Nurtas Festhalten an Jesus Christus nur damit zu erklären, dass ihre Tochter verrückt geworden war. Der Arzt verschrieb Medikamente gegen die "Geisteskrankheit"; ihre Eltern zwangen Nurta, sie einzunehmen. In Somalia glauben Muslime an die heilende Wirkung von Koranworten, besonders bei Geisteskranken. Daher wurde der Christin zweimal pro Woche aus dem Koran vorgelesen. Doch alle Medizin, Misshandlungen und Koran-Lesungen verfehlten ihr Ziel: Nurta gab ihren Glauben an Jesus nicht auf.

 

Christenverfolgerstaat Nr. 4

Der kleinen christlichen Gemeinde von Gedo fällt es schwer, der jungen Frau nicht helfen zu können. "Wir brauchen eure Gebete und sind darauf angewiesen, dass sich Menschen außerhalb von Somalia gegen derart unwürdiges Verhalten einsetzen", bittet der Gemeindeleiter. Somalia gehört zu den fünf Ländern, in denen Christen weltweit am stärksten verfolgt werden. Das ostafrikanische Land belegt Platz 4 auf dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerks Open Doors. In dem Krisenstaat gilt das islamische Religionsgesetz, die Scharia. Wer den Islam verlässt, muss mit Verfolgung durch die Familie, religiöse Eifer oder islamistische Terroristen rechnen.

 

Quelle: mit Compass Direct