01.11.2010

Irak: Polizei stürmt Gotteshaus

Geiselnahme in Kirche in Bagdad beendet

Irak: Polizei stürmt Gotteshaus

Geiselnahme in Kirche in Bagdad beendet

 

Die irakische Polizei hat gemeinsam mit US-Soldaten eine Kirche in Bagdad gestürmt, in der sich mutmaßliche Unterstützer des Terrornetzwerks Al Kaida mit zahlreichen Geiseln verschanzt hatten. Dabei wurden mindestens sieben Geiseln und fünf Geiselnehmer getötet. Zur Zahl der Opfer liegen allerdings unterschiedliche Angaben vor.

Dutzende Geiseln in der Gewalt der Täter

Augenzeugen berichteten von bis zu neun getöteten Geiselnehmern. Der irakische Verteidigungsminister Abdel Kader Obeidi erklärte, dass eine nicht näher genannte Zahl von Geiseln ums Leben gekommen sei. Einige von ihnen seien bereits getötet worden, als die Angreifer während einer Abendmesse in das Sajedat-al-Nadschah-Gotteshaus eingedrungen waren und Dutzende Gläubige in ihre Gewalt gebracht hatten.

Die Männer gaben sich telefonisch als Mitglieder des irakischen Ablegers von Al Kaida aus und forderten die Freilassung von Al-Kaida-Terroristen, die im Irak und in Ägypten inhaftiert sind. Nach mehrstündigen Verhandlungen mit der Polizei ließen die Geiselnehmer 19 Nonnen frei, bevor Sicherheitskräfte das Gebäude stürmte.

Überfall auf die Börse

Nach Darstellung der Behörden hatten Angreifer zunächst versucht, die nahe gelegene Börse von Bagdad zu überfallen. Sie wurden aber vom Sicherheitspersonal in einem kurzen Feuergefecht zurückgeschlagen. Dabei starben zwei Menschen. Auf ihrer Flucht brachten die Terroristen zwei Sprengsätze vor der Kirche zur Explosion. Nachdem einer der Täter einen Sprengstoffgürtel gezündet hatte und dabei getötet wurde, sollen seine Komplizen in die Kirche ausgewichen sein.

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