09.11.2010

Afghanistan: Auch Wegschauen kann eine Form „westlicher Arroganz“ sein

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe (Berlin) dankte der evangelischen Kirche auch im Namen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „für den Dienst an unserem Land“. Mit Blick auf die Predigt des Bischofsvikars der hannoverschen Landeskirche, Hans-Hermann Jantzen, beim Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode erklärte Gröhe, in Kriegs- und Krisenregionen wie Afghanistan mit schweren Menschenrechtsverletzungen könne auch das Wegschauen eine Form „westlicher Arroganz“ sein. Jantzen hatte in seiner Predigt gesagt, Deutschland brauche ein Konzept, wie der Militäreinsatz schnellstmöglich beendet werden könne. Dem zivilen und demokratischen Aufbau des Landes sollte stärker als bisher Vorzug gegeben werden. Als Kern der christlichen Weltverantwortung bezeichnete Gröhe die Fürbitte. Die Präses der EKD-Synode und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Grüne), betonte, dass Protestanten nicht zu einfachen Antworten neigten. Das gelte für den Afghanistan-Einsatz ebenso wie für die Auseinandersetzung um die Präimplantationsdiagnostik (PID).

Schneider: „Uns ist bewusst, was Sie als Politiker für dieses Land leisten“ 

Der amtierende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider (Düsseldorf) dankte der Politik für ihren Dienst: „Uns ist bewusst, was Sie als Politiker für dieses Land leisten.“ Projekte wie Stuttgart 21 oder der Castor-Transport machten deutlich, wie schwierig es häufig sei, eine gesellschaftliche Übereinstimmung herzustellen. Schneider versicherte den Politikern, dass die Kirche für sie bete.
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