07.10.2010

Deutschland: CDU-Politiker: Staat sollte bei Integration von Kirchen lernen

Der ehemalige nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU): Ohne sie wäre gesellschaftlicher Zusammenhalt zerbrochen.

Deutschland: CDU-Politiker: Staat sollte bei Integration von Kirchen lernen

Der ehemalige nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU): Ohne sie wäre gesellschaftlicher Zusammenhalt zerbrochen.

Essen (idea) – Bei der Integration von Ausländern sollte der Staat von den Kirchen lernen. Dafür hat sich der ehemalige nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) am 6. Oktober in Essen ausgesprochen.

Dort sprachen die Leiter von 19 Evangelischen Kirchenkreisen im Ruhrgebiet über „Flucht – Migration – Dialog“. Laschet lobte die seit 30 Jahren bestehende Integrationsarbeit der Kirchen, da sie besonders nahe bei den Menschen seien: „Ohne die Kirchen wäre der gesellschaftliche Zusammenhalt zerbrochen.“ So schickten muslimische Einwanderer ihre Kinder oft lieber in christliche als in staatliche Kindergärten. Laschet – er kandidiert für den CDU-Vorsitz in Nordrhein-Westfalen – plädierte dafür, die Muslime zu einem Teil der Gesellschaft werden zu lassen. Die dringlichste Herausforderung dabei sei der Bildungsaufstieg der Kinder.

Fürsprache für Flüchtlinge

Der Islambeauftragte der Evangelischen Kirche im Rheinland, Kirchenrat Raphael Nikodemus (Düsseldorf), sagte, der überwiegende Teil der Muslime in Deutschland sei integrationswillig. Es gelte, Unsicherheit, Vorurteile und Ängste abzubauen. Im Blick auf verfassungsfeindliche muslimische Organisationen sagte Nikodemus: „Wer Andersgläubige nicht toleriert, der eignet sich nicht zum Dialog.“ Der Ko-Moderator der Ruhrsuperintendentenkonferenz, Detlef Mucks-Büker (Gladbeck), erklärte, es gebe bei der Integration von Bürgern mit ausländischen Wurzeln keine einfachen Lösungen. Man müsse bei der Arbeit mit Einwanderern und Flüchtlingen „Strukturen der Verlässlichkeit“ aufbauen, die bis in die Schulen und Nachbarschaften hineinwirkten. Dafür verfüge die Kirche über eine solide Basis.