15.10.2010

Sudan: Kardinal entgeht Dolchattacke

Während eines Freiluftgottesdienstes ging ein Mann mit einem Dolch auf den Bischof los und versuchte, ihn zu töten – Beobachter sehen aggressive Stimmung vor der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit des Südsudan

Sudan: Kardinal entgeht Dolchattacke

Während eines Freiluftgottesdienstes ging ein Mann mit einem Dolch auf den Bischof los und versuchte, ihn zu töten – Beobachter sehen aggressive Stimmung vor der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit des Südsudan

Khartum (kath.net/KAP): Kardinal Gabriel Zubeir Wako (69), Erzbischof von Khartum, ist offenbar einem Attentat entgangen. Wie das katholische sudanesische Radionetzwerk SCRN berichtet, stürzte während eines Freiluftgottesdienstes ein Mann mit einem Dolch auf den Bischof los und versuchte, ihn zu töten. Einem Mitarbeiter Zubeir Wakos sei es jedoch gelungen, ihn zu entwaffnen, so dass er der Polizei übergeben werden konnte. Dem Sender zufolge handelt es sich bei dem Attentäter um einen Angehörigen des arabischen Stammes der Misseriya. Die Polizei gibt die Identität des Mannes mit Hamdan Mohamed Abdurrahman an.

Beobachter werten den Vorfall als ein Zeichen wachsender Spannungen vor der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit des Südsudan, das laut Friedensabkommen im Jänner 2011 stattfinden soll. Im Sudan ist der Islam Staatsreligion. Rund zwei Drittel der Bevölkerung sind sunnitische Muslime; sie leben vor allem im Norden des Landes. Christen und Anhänger von Naturreligionen leben hauptsächlich im Süden und in Khartum.