31.10.2010

Malaysia: Was die Christen in Malaysia erdulden müssen

Vier Kirchen in Malaysia angegriffen – Aufgeheiztes Klima nach Allah-Urteil

Malaysia: Was die Christen in Malaysia erdulden müssen

Vier Kirchen in Malaysia angegriffen – Aufgeheiztes Klima nach Allah-Urteil

Kuala Lumpur: Eine katholische und drei protestantische Kirchen waren in der Nacht auf heute in Malaysia das Ziel islamistischer Gewalt. Der Chefredeakteur der katholischen Wochenzeitung Herald, P. Lawrence Andrew bestätigte, daß es massiven Druck auf die Regierung und die Gerichtsbarkeit gebe. Damit solle die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zurückgenommen werden, die es seit 31. Dezember auch den Christen des Landes erlaubt, den Namen “Allah” für Gott die verwenden. “Die Lage ist sehr besorgniserregend”, erklärte der Chefredakteur. Er bestätigte auch eine „staatsweite Kampagne“ der muslimischen Mehrheit, daß ihnen allein der Gebrauch des Begriffs Allah für Gott zustünde.

Gegen Mitternacht wurde die protestantische Metro Tabernacle Church in Kuala Lumpur durch eine Explosion beschädigt. Weitere drei Kirchen, darunter die katholische Kirche von Petaling Java, wurden in derselben Nacht angegriffen. Gegen die katholische Kirche wurde ein Molotow-Cocktail geworfen. Durch das beherzte Eingreifen von Pfarrangehörigen konnte jedoch größerer Schaden verhindert werden. Gezielt seien von den Islamisten Autos von Katholiken angezündet oder beschädigt worden.

Ausgelöst wurden die Angriffe fanatischer Moslems durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofes vom 31. Dezember 2009, mit dem die Richter auch den Christen erlaubten, das Wort “Allah” für Gott zu gebrauchen. Die Religionsbehörde des mehrheitlich muslimischen Landes hatte dies der katholischen Zeitung Herald verboten. Dagegen hatte sich die Zeitung an das Gericht gewandt mit dem Hinweis, daß die Christen in Malaysia seit Jahrhunderten auch dieses Wort für Gott verwenden würden. Die Regierung kündigte bereits an, Berufung gegen die Gerichtsentscheidung einlegen zu wollen. Heute fand in Kuala Lumpur ein Protestmarsch von Moslems gegen das Gerichtsurteil statt. P. Lawrence bestätigte, daß es dabei zu keinen Zwischenfällen gekommen sei. Die Sicherheitskräfte bemühten sich, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Dennoch sei ein massive Kampagne im Gange, mit der Druck auf die Regierung ausgeübt werden soll, wonach der Islam als Staatsreligion eine dominante Position behalten müsse und die Gesetze und Bestimmungen des Landes im Einklang mit der Scharia stehen müssten. “Wir sind besorgt”, erklärt P. Lawrence, “doch noch sehen wir uns nicht in Gefahr. Wir haben den Weg einer engen Zusammenarbeit mit der Regierung eingeschlagen, um beizutragen, daß wieder Ruhe im Land einkehrt.” Um weitere Gewaltanwendung zu vermeiden, bestätigte P. Lawrence, daß die katholische Zeitung Herald auf den Gebrauch des Wortes “Allah” verzichten werde, bis die Gerichtsbarkeit nicht eine rechtskräftige Entscheidung getroffen haben wird. “Heute übertrug das Fernsehen landesweit das islamische Freitagsgebet. Dabei wurde mehrfach wiederholt, daß Allah der Gott der Moslems sei und nur sie dieses Wort verwenden dürfen”, berichtet P. Lawrence. Das sei ein eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Regierung und Gerichtsbarkeit. “In einem solchen Klima wird es kaum möglich sein, eine ausgewogene und gerechte Gerichtsverhandlung durchzuführen”, so der Chefredakteur. (Asianews/GN)

Wegen Gebrauch des Namens „Allah“ wilde Medienkampagne gegen katholische Zeitung in Malaysia.

Kuala Lumpur: Gegen die katholische Zeitung Herald der Diözese Kuala Lumpur in Malaysia ist eine wilde islamische Medienkampagne im Gange mit zum Teil schwerwiegenden und beleidigenden Angriffen. Die Kampagne, der sich ein Großteil der islamischen Presse des südostasiatischen Landes angeschlossen hat, wurde von der Tageszeitung Utusan Malaysia losgetreten. Der katholischen Zeitung wird vorgeworfen, den Namen „Allah“ für Gott verwendet zu haben. Am 1. Februar leitete Utusan Malaysia die Kampagne mit scharfen und beleidigenden Angriffen ein, indem es das Diözesanblatt des Proselytismus beschuldigte und ihm vorwarf, durch die Verwendung des Namens „Allah“ für den „Gott der Christen“ die „Nation zerstören zu wollen“. Der Erzbischof der Hauptstadt Kuala Lumpur, Msgr. Murphy Nicholas Xavier Pakiam, teilte in einer Presseerklärung mit, daß die Diözese und die katholische Zeitung „keinerlei Kommentare“ zur Medienkampagne abgeben werden, solange keine Entscheidung des Höchstgerichts zur Sache vorliege und sich die Christen daher „nicht wirklich wehren können“.

Seit einem Jahr ist der Gebrauch des Namens “Allah” für Nicht-Muslims verboten. Die katholische Zeitung hätte die Schließung riskiert, wenn sie sich nicht den Anweisungen des Ministeriums für die innere Sicherheit unterworfen hätte. Das Ministerium begründet das Verbot damit, daß der Gebrauch des Wortes „Ursache für eine mögliche Verwirrung unter den Moslems und des Konflikts zwischen den beiden religiösen Gemeinschaften“ sein könnte.

Die Diözese hat gegen das staatliche Verbot geklagt und erwartet eine Entscheidung des Höchstgerichts, da es darin eine Verletzung der Religionsfreiheit und der freien Religionsausübung sieht, die durch die malaiische Verfassung garantiert wird. Beobachter sehen in der Medienkampagne einen Versuch, die Christen zu provozieren, um Spannungen und Konflikte zu schüren, die dem Sicherheitsministerium die Möglichkeit böten, weitere Einschränkungen gegen die Christen zu verhängen. Wissenschaftler und Politiker haben mehrfach darauf hingewiesen, daß das Wort „Allah“ von den Christen bereits lange vor Mohammed verwendet wurde und die Christen unter anderem im benachbarten Indonesien seit Jahrhunderten den Namen „Allah“ für Gott verwenden, ohne daß dies Grund für Kritik oder gar Angriffe wäre.

Malaysia: “Allah” für Christen verboten – Christliche Kinderbücher beschlagnahmt

Kuala Lumpur: In den ersten Januartagen bestätigte Herald, die katholische Wochenzeitung Malaysias, das staatliche Verbot, des Wort „Allah“ im Zusammenhang mit dem christlichen Gott zu gebrauchen. Die malaysischen Behörden beschlagnahmten in mehreren Buchhandlungen religiöse Bücher, die für christliche Kinder bestimmt waren, weil in ihnen das Wort „Allah“ verwendet und der Prophet Mohammed dargestellt sei.

Nach Berichten der Presseagentur Malysiakini geht die Aktion auf das Ministerium für die innere Sicherheit zurück, die von Premierminister Abdullah Badawi selbst geleitet wird. Als Begründung für die Maßnahme heißt es, daß die religiösen Gefühle der islamischen Mehrheit (rund 60 Prozent der Bevölkerung) verletzt würden. Laut Angaben der Lokalpresse hätten Beamte bereits Mitte Dezember mit der Beschlagnahmung der Bücher in den Städten Johor Bahru, Senawang und Ipoh begonnen. Die Bücher befänden sich seither in der Zentrale der Zensurbehörde in Putrajaya, wo sie geprüft würden. Die Einziehung hat vorerst noch nicht zu einem generellen Verkaufsverbot der beanstandeten Buchtitel geführt.

Scharf reagierten Vertreter christlicher Konfessionen gegen die Maßnahme, mit der „die Grenze überschritten“ worden sei. In einem Schreiben vom 17. Januar verurteilt Hermen Shastri, Generalsekretär des malaiischen Kirchenrats das Vorgehen. Von Premierminister Badawi werden klare Bestimmungen gefordert, die „Willkürmaßnahmen von Beamten des Ministeriums für die innere Sicherheit“ unmöglich machen. Das Ministerium für die innere Sicherheit hat indes bekanntgegeben, daß insgesamt 163 Bücher konfisziert worden sind. Als Reaktion auf die christlichen Proteste, erklärte der Stellvertreter Badawis im Sicherheitsministerium, daß sich die Aktion nicht gegen christliche Bücher als solche richte. Er verwies jedoch auf ein Verbot, wonach die Begriffe „Allah“, „baitullah“ (eine Moschee in Mekka), „solat“ (das arabische Wort für Gebet) und „kaabah“ (der schwarze Zeit in Mekka als muslimisches Pilgerziel) ausschließlich dem Islam als Staatsreligion vorbehalten seien.

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