31.10.2010

Osteuropa: Trans World Radio engagiert sich für Roma-Minderheit.

Bratislava (idea) – Die internationale Medienmission Trans World Radio (TWR) – Partner von ERF Medien (früher Evangeliums-Rundfunk) – engagiert sich für die Integration der Roma-Minderheit – vor allem in Osteuropa.

Das erklärte der stellvertretende TWR-Europa-Direktor für Marketing und Kommunikation, Frank Stephenson (Bratislava), gegenüber idea. Ziel sei es, mit speziell auf Roma zugeschnittenen Radiosendungen ihrer weitverbreiteten Perspektivlosigkeit zu begegnen. Die meisten der Schätzungen zufolge rund drei Millionen Roma in Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Serbien hätten äußerst schlechte Lebensbedingungen. Die meisten könnten weder lesen noch schreiben. Die Arbeitslosenquote unter ihnen liege teilweise über 90 Prozent – etwa in Bosnien-Herzegowina. Sie wohnten häufig auf Müllkippen oder brachliegenden Industriegebieten. Über die Hälfte der Kinder gelte als unterernährt. Wegen der schlechten Lebensumstände versuchten viele Roma, ihre Heimatregionen zu verlassen und in Westeuropa Fuß zu fassen. Doch auch dort stießen sie weithin auf Ablehnung. Mit den christlich geprägten Radioprogrammen versuche man, den Teufelskreis von Armut und Ausgrenzung zu durchbrechen. In den Sendungen werde nicht nur die Botschaft von Jesus Christus verkündet, sondern es gebe auch praktische Tipps zu Lebensfragen.

3.000 Radios verschenkt

Damit die Roma die Programme hören können, habe man – gemeinsam mit christlichen Gemeinden vor Ort – rund 3.000 solarbetriebene Radios unter ihnen verschenkt, darunter allein 1.000 in Rumänien. Man wisse, dass jedes Radio von mehreren Personen benutzt werde. Hörerreaktionen zeigten, dass diese Programme ankämen. Die Hörer schätzten sehr, dass sie Sendungen in ihrer Muttersprache hören könnten. Viele Zuhörer seien auf diese Weise Christen geworden. Exakte Zahlen gebe es nicht. TWR strahlt seine Roma-Programme in Albanien, Bulgarien, Mazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei und Ungarn aus.

Jahrzehnt der Roma-Integration

Nach Angaben des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung leben etwa neun Millionen Roma in Europa. Sie bildeten die größte Minderheit. Um ihre Lebensbedingungen zu verbessern, wurde 2005 in Bulgarien das „Jahrzehnt der Roma-Integration“ ausgerufen. Doch die Programme zur Verbesserung der Bildung und Erhöhung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten bisher noch nicht ihr Ziel erreicht.