28.09.2010

Pakistan: Christen angegriffen

(SARGODHA, Pakistan, 28. September 2010) – In der pakistanischen Provinz Punjab sind am 23. September mehrere Christen angegriffen worden. Nach Angaben einheimischer Gemeindeleiter schossen etwa 40 muslimische Extremisten mit Gewehren und Pistolen auf Bewohner des überwiegend von Christen bewohnten Wohnbezirk Mohalla Kalupura von Gujrat-Stadt. Einige Angreifer waren zudem mit Äxten und Knüppeln bewaffnet und prügelten auf Christen ein, berichtet der Informationsdienst Compass Direct. Open Doors bittet, für die Opfer der Angriffe zu beten und für den Schutz der christlichen Minderheit in Pakistan.

Wie Pastor Suleman Nasri Khan Compass Direct berichtete, wurden mindestens zehn Familien angegriffen. Einige Opfer seien mit teils lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Darunter auch der Anfang September 2009 vom Vorwurf der Beleidigung des Korans freigesprochene Tarik Gill sowie sein Vater Murad Gill und seine Mutter. Laut Pastor Khan wurde Gills Mutter gewaltsam entkleidet und nackt durch die Straßen gezerrt. Seit 8. September sei es zu mindestens zehn Übergriffen auf Christen in Gujrat-Stadt gekommen.

Polizei untätig

Bischof Shamas Pervaiz vom pakistanischen religionsübergreifenden Friedensrat zufolge wurde der Mob von zwei Mitgliedern der Nationalversammlung angeführt. Diese wiederum hätten auf Anweisung des einflussreichen Parlamentsmitglieds des Punjab, Scheich Islam, gehandelt. Laut Compass Direct hatte Inspektor Riaz Qaddar, der Leiter der Polizeistation Lorry Adda, öffentlich erklärt, "man werde alles dafür tun", die Täter zu verhaften. Christlichen Gemeindeleitern zufolge habe er sich jedoch geweigert, tatsächlich aktiv zu werden bzw. Anklage gegen die Islamisten und insbesondere die Parlamentarier zu erheben.

Quelle: Compass Direct