13.08.2018

USA: Mehr Flüchtlinge aufnehmen

Offener Brief: Im Jahr 2019 sollen es mindestens 75.000 sein

Washington (idea) – Die USA sollen 2019 mindestens 75.000 Flüchtlinge aufnehmen. Das fordern die Leiter des evangelikalen Zusammenschlusses „Evangelical Immigration Table“ in einem Offenen Brief an US-Außenminister Mike Pompeo, die Ministerin für Innere Sicherheit, Kirstjen Nielsen, und den US-Botschafter für Religionsfreiheit, Sam Brownback. Sie äußern darin ihre Besorgnis über die gegenwärtige Flüchtlingspolitik. Obwohl die Zahl der Flüchtlinge weltweit so hoch wie noch nie sei, hätten die USA im ersten Halbjahr 2018 weniger als 11.000 Flüchtlinge aufgenommen – im gleichen Zeitraum 2016 unter der Vorgängerregierung von Präsident Barack Obama seien es hingegen noch 36.000 gewesen. Die größten Rückgänge seien unter den Christen und anderen religiösen Minderheiten aus dem Nahen Osten zu verzeichnen: Im ersten Halbjahr 2016 seien noch 1.574 christliche Flüchtlinge aus dieser Region aufgenommen worden, in der ersten Hälfte des Jahres 2018 nur noch 23. Dies entspreche einem Rückgang von 98,5 Prozent. Im Brief heißt es weiter: „Die Kürzungen unseres Flüchtlingsaufnahmeprogramms betreffen alle verfolgten religiösen Minderheiten, aber in besonderem Maße unsere verfolgten Brüder und Schwestern in Christus.“ Aus diesem Grund bitten die Unterzeichner des Briefes die Regierung darum, die jährliche Obergrenze für Flüchtlinge auf mindestens 75.000 zu erhöhen. Laut der Zeitung „New York Times“ wird derzeit eine Höchstgrenze von 25.000 Aufnahmen diskutiert – das würde eine weitere Absenkung bedeuten. Für 2018 setzte US-Präsident Donald Trump die Grenze bei 45.000 an. Der „Evangelical Immigration Table“ ist ein Zusammenschluss evangelikaler Organisationen und Führungskräfte, der sich nach eigenen Angaben für eine mit biblischen Werten übereinstimmende Reform der Einwanderungsgesetze einsetzt. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören der Präsident der Evangelischen Allianz in den USA, Leith Anderson (Minneapolis/Bundesstaat Minnesota), der Präsident der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit der Südlichen Baptisten, Russell Moore (Washington), sowie der Präsident der evangelikalen Nationalen Lateinamerikanischen Christlichen Leiterschaftskonferenz, Pastor Samuel Rodriguez (Sacramento, Bundesstaat Kalifornien).