15.08.2019

Algerien: Weltweite Evangelische Allianz mahnt Achtung der Religionsfreiheit an

Appell: Sechs geschlossene Kirchen in Algerien wieder öffnen

New York (idea) – Die Weltweite Evangelische Allianz hat Algerien aufgefordert, allen Kirchen und christlichen Organisationen Religionsfreiheit zu garantieren. Die Behörden sollen erlauben, dass sechs geschlossene Kirchengemeinden wieder geöffnet werden dürfen. Der evangelikale Dachverband beklagt, dass im Mai und August zwei Gemeinden in der Nähe der Stadt Boudjima im Norden des Landes gewaltsam geschlossen worden seien. Im jüngsten Fall hätten Polizisten das Kirchengebäude gestürmt, während die Gemeinde dort einen Gottesdienst feierte. Die Besucher wurden aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Anschließend wurde es versiegelt. Fünf der betroffenen Gemeinden gehören den Angaben zufolge zur Evangelischen Kirche in Algerien (EPA), bei einer weiteren handelt es sich um eine Hausgemeinde. Außerdem heißt es in der in New York veröffentlichten Erklärung: „Auch vielen anderen Kirchen wird mit der Schließung gedroht, während die Behörden sich weigern, die Gemeinden zu registrieren und anzuerkennen.“ Eine Verordnung aus dem Jahr 2006 müsse außer Kraft gesetzt werden, nach der nichtmuslimische Religionsgemeinschaften nicht anerkannt werden. Zum Dachverband EPA gehören 45 Gemeinden. Der Anteil der Christen unter den 43 Millionen Einwohnern Algeriens – fast ausschließlich Muslime – liegt bei unter einem Prozent. Die Weltweite Evangelische Allianz repräsentiert nach eigenen Angaben rund 600 Millionen Evangelikale in 129 Ländern.