19.06.2019

Ecuador und Peru: WEA untersucht Menschenrechte

Christine und Thomas Schirrmacher informieren sich über Menschenrechte in Ecuador und Peru

In Chinchero, Peru, Thomas Schirrmacher und Einheimische

(Bonn, 19.06.2019) Christine und Thomas Schirrmacher von der Weltweiten Evangelischen Allianz haben sich in Ecuador und Peru über die Lage der Menschenrechte informiert, namentlich über Religionsfreiheit, Pressefreiheit und die Lage der indigen Völker.

Evangelische Allianz von Ecuador

Christine und Thomas Schirrmacher haben den Präsidenten, den Generalsekretär und den Vorstand der Evangelischen Allianz von Ecuador, Confraternidad Evangélica Ecuatoriana (CEE), getroffen und sich über die Lage der Religionsfreiheit und der Menschen-rechte im Land informieren lassen. 1964 gegründet, ist diese Evangelische Allianz von der ecuadorianischen Regierung als Standesvertretung der Evangelikalen im Land anerkannt. Präsident ist Pastor Estuardo López.

Die CEE berichtete, dass sich das bessere Verhältnis der WEA zum Papst und zum Vatikan auch positiv in ihrem Land niedergeschlagen habe und die Kirchen jetzt auch gemeinsam Menschenrechtsfragen ansprechen würden. 

Fundamedios, Partner der IGFM

Christine und Thomas Schirrmacher trafen auch María Belén Tinajero, Projektdirektorin, und Verónica Manoslavas, Finanzdirektorin von ‚Fundamedios‘, einer Organisation, die sich für Pressefreiheit und inhaftierte Journalisten einsetzt und von der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte finanziell unterstützt wird. Fundamedios gaben ihre Einschätzung weiter, dass mit dem neuen Präsidenten Lenín Moreno Hoffnung auf Änderung besteht.

Die Andenstiftung zur Beobachtung und Erforschung von Medien, auch als Fundamedios bezeichnet, ist eine ecuadorianische Nichtregierungsorganisation, die 2007 gegründet wurde und das Ziel hat, Medien und Journalisten durch Überwachung von Bedrohungen und Angriffen gegen die Meinungsfreiheit zu unterstützen. Um das zu erreichen, dokumentieren sie die Verstöße gegen die Presse. Exekutivdirektor von ‚Fundamedios‘ ist César Ricaurte, Präsident des Vorstandes Juan Carlos Calderón.

UNASUR

Außerdem statteten die beiden Religions- und Menschenrechtsexperten der Union der südamerikanischen Nationen (UNASUR) und ihrem futuristischen Hauptquartier „Edificio Néstor Kirchner“ in La Ciudad Mitad del Mundo in der Nähe von Quito einen Besuch ab. Es wurde 2014 eingeweiht. Der UNASUR gehören 12 südamerikanische Staaten an.

Anschließend sprachen sie mit Vertretern indigener Völker im Pichincha-Park. Thomas Schirrmacher berichtet: „Ecuador und Quito bedeuten beide sprachlich dasselbe, nämlich ‚gleich‘, und beziehen sich auf die Nulllinie. Französische Wissenschaftler haben seinerzeit die Nulllinie falsch vermessen. Dort findet sich heute ein Park für Familien, ein Touristenmagnet. 200 Meter südlich dagegen befindet sich der unscheinbare Park ‚pichincha‘, der ebenfalls ‚Mitad del Mundo‘ (Mittelpunkt der Welt) genannt wird. Er eignet sich nicht nur hervorragend für Experimente rund um den Sonnenstand an der Nulllinie, sondern auch, um die Geschichte verschiedener Ethnien in Ecuador zu studieren. Es wird gezeigt, wie man vor 300 Jahren lebte und wie die ursprünglichen Ethnien des Landes im tropischen Regenwald leben, die sich im Übrigen wenig um die Landesgrenzen zwischen Ecuador und den Nachbarländern Peru und Kolumbien kümmern.“

Peru

Die Reise wurde nach Peru fortgesetzt, wo Christine und Thomas Schirrmacher sich mit Menschenrechtsanwälten trafen und ihr Wissen über indigene Völker in den Orten Chinchero, Pisac, Ollantaytambo und Urubamba auffrischten.

Thomas Schirrmacher berichtet: „Als Präsident der ISHR wurde ich eingeladen, im Menschenrechtsrat des Deutschen Bundestages über ‚Bedrohte Völker‘ auszusagen. Nachdem ich unter anderem Ethnologie/Kulturanthropologie studiert habe, ist dies ein Thema, das mich mein ganzes Leben lang begleitet hat. In meinem Bericht schrieb ich:

‚Es gibt Menschenrechtsverletzungen, die nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Völker betreffen, seien es ethnische Volksgruppen, Sprachgruppen, religiöse Gruppen, niedrigklassige Wirtschaftsgruppen oder sehr oft eine Mischung aus diesen Elementen. Ich habe gerade an der Seite von Partnerorganisationen, die sich für die Pressefreiheit einsetzen, solche ethnischen Gruppen in Ecuador und Peru auf einer Höhe zwischen 2600 und 3500 Metern besucht.

In Ecuador sind es eher die Stämme, die vor Jahrhunderten gegen die Inkas gekämpft haben, in Peru, in den malerischen Bergen der Anden, sind es eher die Nachkommen der Inkas, die bedroht sind – siehe das Foto mit Nachkommen der Inkas, die uns zeigen, wie sie noch immer Kleidung aus Alpakawolle mit Naturfarben herstellen, so wie es vor 500 Jahren war.‘“