19.07.2019

Pakistan: Christin von ihrem muslimischen Ex-Freund ermordet

Der Täter hatte sie zur Heirat und zur Konversion zwingen wollen

Faisalabad (idea) – Die pakistanische Christin Saima Sardar ist am 10. Juli von ihrem muslimischen Ex-Freund Muhammad Waseem erschossen worden, der sich anschließend selbst getötet hat. Das berichtet der Nachrichtendienst „AsiaNews“. Die als Krankenschwester in Faisalabad arbeitende Frau sei eine neue Beziehung zu einem Christen eingegangen und habe ihn heiraten wollen. Als ihr Ex-Freund davon erfahren habe, soll er sie gedrängt haben, zum Islam zu konvertieren und stattdessen ihn zu heiraten. Sie habe sich jedoch geweigert, woraufhin er sie bedroht habe. Trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen sei es ihm schließlich gelungen, in die Klinik einzudringen, in der Sardar arbeitete, und die 30-Jährige zu töten.

Menschrechtsaktivisten: Heirat und Konversion sollten persönliche Entscheidungen sein

Der Präsident der Nicht-Regierungsorganisation Human Rights Focus Pakistan (Menschenrechte Fokus Pakistan), Naveed Walter (Faisalabad), betonte im Gespräch mit „AsiaNews“, dass sowohl der Religionswechsel als auch die Heirat eine „persönliche Entscheidung“ zu sein habe. „Leider denken in der pakistanischen Gesellschaft muslimische Männer, die sich zu jungen Frauen, die zu einer Minderheit gehören, hingezogen fühlen, dass diese ihnen gehorchen oder ihren Heiratsantrag nicht zurückweisen können“, so der Menschenrechtsexperte zu den möglichen Hintergründen der Bluttat. Es müssten endlich Gesetze zur Bestrafung von Zwangsheiraten und Gewalt gegen Frauen in Pakistan erlassen werden. Von den 174 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus.