19.07.2019

USA: Regierung will Allianz für Religionsfreiheit gründen

US-Außenminister Pompeo: Der Trump-Regierung ist Religionsfreiheit wichtig

Washington (idea) – US-Außenminister Mike Pompeo hat die Gründung einer internationalen Allianz für Religionsfreiheit angekündigt. Das erste internationale Bündnis dieser Art solle gleichgesinnte Nationen zusammenbringen, wie er erläuterte. Pompeo sprach auf einer Konferenz in Washington, zu der mehr als 1.000 Regierungsvertreter und Delegierte aus 106 Nationen zusammengekommen waren, um über die Förderung der Religionsfreiheit zu debattieren. Pompeo betonte, der Regierung von US-Präsident Donald Trump sei Religionsfreiheit ein wichtiges Anliegen. Das Außenministerium habe 2018 eine Hilfsstiftung ins Leben gerufen, um Opfern religiöser Unterdrückung schnell beizustehen. Alle 12.000 Mitarbeiter seines Ministeriums müssten an Kursen teilnehmen, um religiöse Diskriminierung zu erkennen, so Pompeo.

Vizepräsident Pence warnt vor zunehmendem Antisemitismus

US-Vizepräsident Mike Pence warnte vor zunehmenden Antisemitismus in Europa. Vor allem in Frankreich und Deutschland rieten Rabbiner inzwischen vom Tragen der jüdischen Kopfbedeckung Kippa in der Öffentlichkeit ab. Attacken auf Juden nähmen mit erschreckendem Tempo zu. Wie Pence weiter ausführte, sind zwar Fortschritte in Fragen der Religionsfreiheit festzustellen, dennoch lebten aber 83 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, in denen die Religionsfreiheit bedroht sei oder nicht existierte. Namentlich kritisierte Pence die Unterdrückung von Gläubigen in Venezuela, Nicaragua, Kuba, Myanmar, Eritrea, Saudi-Arabien, Mauretanien, Pakistan, Iran, Nordkorea und China.

Trump empfängt Angehörige verfolgter Minderheiten

Am 18. Juli nahm Trump an einem Mittagessen mit Vertretern verfolgter religiöser Minderheiten teil. Dabei erklärte er: „Ich segne Sie im Namen meines Königs, Jesus Christus.“ Bereits am Vortag hatte er laut „Washington Post“ seinen Gästen gesagt, „dass unsere Rechte von Gott und nicht von der Regierung kommen“. Dessen seien sich die Menschen in den Vereinigten Staaten bewusst. Noch nie habe ein Präsident Religionsfreiheit so ernst genommen wie er selbst. Nach Medienberichten nahmen Christen aus Nordkorea und aus dem Iran, Angehörige der Rohingya-Minderheit in Myanmar sowie Vertreter der Uiguren aus China und der Jesiden aus dem Irak an dem Treffen im Weißen Haus teil.

Pakistanischer Christ: Es gibt noch viele andere „Asia Bibis“

Der in Kanada lebende Pakistaner Shaan Taseer sagte den Teilnehmern der Tagung: „Ich möchte, dass Sie wissen, dass gegenwärtig mehr als 200 weitere wegen des Blasphemiegesetzes angeklagte Asia Bibis in pakistanischen Gefängnissen sitzen. Und dabei handelt es sich nur um die bereits bekannt gewordenen Fälle.“ Shaan Taseer ist der Sohn des 2011 erschossenen Gouverneurs der Provinz Punjab, Salman Taseer. Dieser war von seinem Leibwächter Mumtaz Qadri ermordet worden, weil er sich für die Begnadigung der pakistanischen Katholikin Asia Bibi und eine Reform des Blasphemiegesetzes eingesetzt hatte. Bibi soll Medienberichten zufolge Anfang Mai ihr Heimatland verlassen haben und nun in Kanada sein. Sie war 2010 wegen Blasphemie (Gotteslästerung) zum Tode verurteilt worden. Im Oktober 2018 hob der Oberste Gerichtshof das Urteil auf, was zu Protesten und Ausschreitungen radikaler Muslime führte. Den US-Sonderbotschafter für weltweite Religionsfreiheit, den Katholiken Sam Brownback, rief Taseer auf, sich beim anstehenden Besuch des pakistanischen Premierministers Imran Khan für die wegen Blasphemievorwürfen Inhaftierten einzusetzen.