26.05.2019

Deutschland: Orientierungshilfe zur Glaubensfreiheit veröffentlicht

Broschüre trägt den Titel „Rede frei! Mit Recht über das Evangelium sprechen“

Wiesbaden (idea) – Wie können und dürfen Christen in ihrem Beruf, in der Schule und in der Öffentlichkeit über ihren Glauben reden? Fragen wie diese beantwortet eine 60-seitige Orientierungshilfe unter dem Titel „Rede frei! Mit Recht über das Evangelium sprechen“. Herausgeber sind die Deutsche Evangelische Allianz, die Juristenvereinigung „Christ und Jurist“ sowie die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International (Allianz zur Verteidigung der Freiheit). Vertreter dieser drei christlichen Verbände stellten die 60-seitige Broschüre auf der Bundestagung von „Christ und Jurist“ am 24. Mai in Wiesbaden erstmals vor. Die Orientierungshilfe setzt sich mit der aktuellen Rechtslage in Deutschland und Europa zum Thema Glaubens-, Gewissens und Redefreiheit auseinander. Sie zeigt auf, welche Möglichkeiten und Grenzen es im Gespräch über den christlichen Glauben im privaten und beruflichen Umfeld, in der Öffentlichkeit und den sozialen Medien gibt. Christen erfahren zudem, welche Rechte sie in Bezug auf Diskriminierung und Benachteiligung haben.

Papier soll Mut zu Gesprächen über den eigenen Glauben machen

Der Rechtsanwalt von ADF International, Felix Böllmann (Merzhausen), betonte vor den rund 80 Teilnehmern der Bundestagung: „Niemand sollte sich gezwungen fühlen, sich zwischen Beruf und Glauben entscheiden zu müssen.“ In Deutschland dürfe jeder Christ aufgrund des Grundgesetzes frei über seinen Glauben sprechen. Jedoch bestehe häufig eine Unsicherheit darüber, was in der heutigen Gesellschaft noch erlaubt sei, sagte Böllmann, der die Projektarbeit zur Erstellung der Broschüre koordiniert hat. Dem stimmten die Rechtsanwälte Astrid und Mark Bittner (Hamburg) von „Christ und Jurist“ zu. Das Heft wolle ermutigen, über den eigenen Glauben frei zu sprechen. Das Ehepaar hat die aktuelle Rechtslage federführend für die Broschüre recherchiert. Der scheidende Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), sagte, dass eine solche Broschüre in Zeiten, in denen Lebensrechtler lautstark angegangen und diffamiert würden, dringend notwendig sei. Sie mache Mut, auch künftig für wichtige christliche Themen aufzustehen. Der künftige Allianz-Generalsekretär, der Diplom-Kaufmann Reinhardt Schink (München), berichtete, dass Gespräche über den christlichen Glaube unter seinen Arbeitskollegen immer dann gut angekommen seien, wenn sie eine Brücke zwischen ihrer Lebenswelt und dem Evangelium schufen. Das Vorstandsmitglied von „Christ und Jurist“, Martin Franke (Frankfurt am Main), vertrat die Auffassung, dass es bereits schwierig genug sei, den persönlichen Glauben mit anderen Menschen zu teilen: „Wenn dann noch dazukommt, dass wir denken, wir dürften das nicht, dann machen wir erst recht nichts mehr.“

 

Broschüre Christ und Jurist

Nicht in eine „Opfermentalität“ verfallen

Zur Projektgruppe gehörte auch der stellvertretende Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher (Bonn). Er habe während seiner Reisen in Verfolgungsländer erlebt, wie wichtig es ist, die Stimme gegen Unrecht zu erheben anstatt sich in eine „Opfermentalität“ hineinzubegeben. Er rief Christen dazu auf, in der Gesellschaft präsent zu sein. Der Verein „Christ und Jurist“ besteht in Deutschland seit 1997. Die überkonfessionelle Initiative hat Kontakt zu etwa 1.000 Juristen, die ihren Beruf mit ihrem christlichen Glauben verbinden wollen. Vorsitzender ist der Akademische Rat David Kästle-Lamparter (Havixbeck bei Münster). ADF International wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, weltweit für Religions- und Gewissensfreiheit, den Schutz des menschlichen Lebens sowie von Ehe und Familie einzutreten. Das Netzwerk besteht nach eigenen Angaben aus mehr als 3.000 Anwälten. Es hat seinen Hauptsitz seit 2012 in Wien. Die Deutsche Evangelische Allianz ist der Dachverband der evangelikalen Bewegung. Das Netzwerk veranstaltet unter anderem jedes Jahr Anfang Januar eine Gebetswoche. In Deutschland beteiligen sich nach Schätzungen der Allianz jährlich rund 300.000 Personen an etwa 1.000 Orten.

Anmerkung Red. AKREF: Wer die ganze Broschüre lesen will, findet sie hier www.ead.de/fileadmin/DEA_Allgemein/Material/2019_RedeFrei.WEB.pdf.


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