28.06.2022

Deutschland: Vom Jahresfest der Karmelmission

Das Jahresfest des Missionswerks konnte nach drei Jahren wieder stattfinden. Muslime sind offen für das Evangelium

Schorndorf (IDEA) – „Während die militanten Islamisten immer brutaler gegen die Gemeinde Jesu vorgehen, erleben wir selbst in den fanatischsten islamischen Ländern eine große Offenheit gegenüber dem Evangelium.“ Das sagte der Missionsleiter der Evangelischen Karmelmission, Martin Landmesser, beim 116. Jahresfest des Missionswerks in Schorndorf bei Stuttgart. Nach drei Jahren Zwangspause aufgrund der Corona-Krise konnte es am 26. Juni wieder in der Schorndorfer Stadtkirche mit rund 1.000 Teilnehmern stattfinden. Es stand dieses Jahr unter dem Motto: „Jesus Christus spricht: ‚Ich bin das Licht der Welt‘“ (Johannes, 8, 12). Landmesser betonte, dass das „Licht des Evangeliums“ stärker als die „Dunkelheit des Islam“ sei. „Muslime finden allein durch das Evangelium zum Glauben an Jesus Christus und sind dafür bereit, das Schlimmste – bis zum Tod – in Kauf zu nehmen.“ Der Missionsinspektor des Werkes, Stefano Fehr, wies in seiner Festpredigt auf die schwierige Lage im Libanon hin. Das Land gehe „im Moment durch die schlimmste Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Viele Menschen sind zutiefst verzweifelt. Mitten in dieser Dunkelheit ist Jesus für immer mehr Menschen – Libanesen und syrische Flüchtlinge – die einzige Hoffnung.“ Weit über 4.000 Muslime seien in den letzten Jahren im Libanon durch die Arbeit der Karmelmission Christen geworden.

Nigeria: Ein Gemetzel an den Christen abseits der Weltöffentlichkeit

Auch die Lage im islamischen Norden Nigerias war Thema auf dem Jahresfest. Über die Hälfte der 215 Millionen Nigerianer sind Muslime, die mehrheitlich in den nördlichen Bundesstaaten leben. In zwölf Bundesstaaten Nigerias ist die Scharia bereits das geltende „Recht“. Die Islamisten wollten nun das ganze Land – auch den mehrheitlich christlichen Süden – dem Gesetz Allahs unterwerfen, wie ein nigerianischer Evangelist erzählte. Zurzeit geschehe im Norden des Landes ein tägliches Gemetzel an der christlichen Minderheit abseits der Weltöffentlichkeit. Im Durchschnitt würden täglich 36 Menschen – überwiegend Christen – von Islamisten umgebracht. Die Religion Allahs sei eine tödliche, zerstörende Macht, so der einheimische Mitarbeiter der Karmelmission, der selber ein ehemaliger Muslim ist. Das Evangelium Jesu schenke den Verlorenen dagegen Trost und ewiges Leben. Inmitten der „Terrorgebiete“ des Islam fänden Muslime, selbst Kämpfer der Terrororganisationen wie Boko Haram und der Fulani-Milizen, zum Glauben an Jesus Christus.

Sudan: Ein Land versinkt im Chaos

Ein sudanesischer Mitarbeiter der Karmelmission berichtete, wie das Land seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 mehr und mehr im Chaos versinke. Die Armee sei nach wie vor die herrschende Macht. Auf dem Land hätten dagegen unzählige islamische Milizen und Banden das Sagen. Viele Sudanesen sähen keine Hoffnung mehr für ihre Zukunft und verließen ihre Heimat. Gleichzeitig erlebten die Christen positive Überraschungen, die sonst in der islamischen Welt kaum möglich wären. Er selbst veröffentliche beispielsweise regelmäßig evangelistische Artikel in führenden Tageszeitungen des Landes und trete immer wieder bei den größten Fernsehsendern als Gast auf. Er könne dann ganz offen über den christlichen Glauben und das Evangelium sprechen. Die 1904 gegründete Karmelmission ist einer der weltweit größten auf den Islam spezialisierten Verlage für evangelistische Literatur. Sie unterhält Regionalbüros in 20 Ländern mit mehr als 200 Mitarbeitern. Neben ihrem evangelistischen Dienst versorgt das Missionswerk Tausende Kriegsflüchtlinge im Sudan, Libanon, Irak und in Jordanien.