13.12.2023

Iran: Inhaftierter Konvertit frei gelassen

IRF-D/MEC/Tübingen/13.12.23 - Nach mehrstündiger Haft durfte Milad Goodarzi nach Hause zurückkehren. Milads Haus in Karadsch wurde am 11. Dezember von vier Mitgliedern des iranischen Geheimdienstministeriums durchsucht, die seinen Laptop und sein Mobiltelefon beschlagnahmten und ihn zum Verhör mitnahmen (wir berichteten). Er wurde darüber informiert, dass er und seine Frau in den kommenden Tagen zur weiteren Befragung durch den Staatsanwalt vor das Revolutionsgericht geladen werden.

Milad war im März 2023 im Rahmen einer Generalamnestie für Gefangene zum 44. Jahrestag der Islamischen Revolution aus dem Zentralgefängnis Karadsch entlassen worden. Er verbüßte eine dreijährige Haftstrafe (die im Berufungsverfahren von fünf Jahren reduziert wurde), nachdem er im Juni 2021 wegen "Beteiligung an Propaganda gegen die Islamische Republik" nach dem neu geänderten Artikel 500 des Strafgesetzbuches verurteilt worden war.

Milad hatte bereits 2020 wegen desselben Vorwurfs eine viermonatige Haftstrafe verbüßt. Mit den Änderungen des Artikels 500 im Jahr 2021 wurde die maximale Haftstrafe von einem auf fünf Jahre erhöht, und Milad ist einer der ersten christlichen Konvertiten, von denen bekannt ist, dass sie nach den neuen Bestimmungen für den friedlichen Ausdruck ihres Glaubens bestraft wurden.

Familie und Freunde von Milad sind froh, dass er noch am selben Tag freigelassen wurde, bitten aber um ein anhaltendes Gebet, dass:

  • Gott Milad und seine Frau stützt und ihnen Weisheit beim Antworten auf die Fragen der Obrigkeit geben;
  • keine neuen Anklagen gegen Milad wegen seines Glaubens und seiner damit verbundenen Aktivitäten erhoben werden;
  • die iranischen Behörden aufhören, ihre Bürger aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen zu schikanieren und zu verfolgen.