26.01.2023

Spanien: Küster bei mutmaßlich islamistischem Anschlag ermordet

Aus Marokko stammender Angreifer verletzte mit Machete vier weitere Personen

Algeciras/Cádiz/Barcelona/Limburg (IDEA) – Kirchenvertreter haben mit Entsetzen auf einen mutmaßlich islamistischen Anschlag in der spanischen Stadt Algeciras reagiert. Am 25. Januar war ein aus Marokko stammender Angreifer mit einer Machete in zwei katholische Kirchen der andalusischen Stadt eingedrungen und ermordete einen Küster. Außerdem verletzte er vier weitere Personen. Augenzeugen berichteten, dass der 25-Jährige zuerst mit dem Ruf „für Allah“ in die Kapelle San Isidro eingedrungen sei und die Menschen dort aufgefordert habe, zum Islam zu konvertieren. Dabei verletzte er den Pfarrer der Gemeinde, Antonio Rodríguez Lucena. Daraufhin drang er in die nahe gelegene Kirche Nuestra Señora de la Palma ein und tötete laut spanischen Medienberichten den Kirchendiener Diego Valencia Pérez. Die örtliche Polizei habe den mutmaßlichen Attentäter schließlich verhaftet. Der Bürgermeister von Algeciras, José Ignacio Landaluce, ordnete als Reaktion eine eintägige Trauer in der Stadt an und erklärte im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten Kirchendiener: „Wir wollen eine Gesellschaft, in der gegenseitiger Respekt und Toleranz vorherrschen, denn gemeinsam sind wir stärker und werden auch in schwierigen Zeiten wie diesen für die Freiheit, die Sicherheit und den Frieden unserer Nachbarn kämpfen.“

Bischöfe: Diese Gewalt widerspricht dem Willen Gottes

Der Bischof der Diözese von Cádiz und Ceuta, Rafael Zornoza Boy, verurteilte den Anschlag. Diese Gewalt widerspreche „dem Willen Gottes und der Lehre der Kirche“ und beeinträchtige zutiefst „das von der großen Mehrheit der Bevölkerung gewünschte friedliche Zusammenleben“. „Wir möchten der Familie und den Freunden von D. Diego Valencia, der der Gemeinde und der Stadt sehr am Herzen lag, unsere Verbundenheit und Unterstützung für seinen Einsatz und seine Freundlichkeit gegenüber allen zum Ausdruck bringen und gleichzeitig unsere Gebete für seine ewige Ruhe erheben.“ Er selbst wolle ein Bote des Friedens und der Barmherzigkeit in einer Welt sein, in der es „so viele Spannungen und so viele Erscheinungsformen unmenschlicher Gewalt“ gebe, heißt es in einer Mitteilung seiner Diözese. Auch der Präsident der Spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Juan José Omella (Barcelona), zeigte sich schockiert. Auf Twitter teilte er mit, dass er „für die Opfer dieser Gräueltat und für ihre Familien“ bete.

Bätzing: Fanatiker dürfen das gute Miteinander nicht zerstören

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), bekundete seine Anteilnahme: „Ich bin in dieser Stunde den Opfern des Anschlags, ihren Angehörigen und Freunden sowie der ganzen Kirche in Andalusien im Gebet verbunden.“ Die Region habe „eine bewegte Geschichte religiös-politischer Auseinandersetzungen und ebenso des friedlichen Zusammenlebens von Menschen verschiedenen Glaubens“, so Bätzing laut einer Mitteilung der Bischofskonferenz. Es dürfe Fanatikern nicht erlaubt werden, „das gute Miteinander, das dort heute herrscht, zu zerstören. Niemals darf die Religion Grund oder Anlass sein für Gewalttaten!“