09.03.2023

Ukraine: Wir haben Freunde verloren

(Licht im Osten) Ein Mitarbeiter, der z.Z in Deutschland ist, berichtet: „Der Krieg hat große Zerstörungen in unser Leben gebracht. Wir haben Freunde verloren, machen uns Sorgen um die in der Ukraine Zurückgebliebenen, haben Eigentum verloren. Aber unser Dienst hat zu meinem großen Erstaunen nicht aufgehört, sondern wächst weiter. Im letzten Herbst haben wir neue [Schulungs-] Projekte in Israel, den USA, in Deutschland und sogar in der Ukraine gestartet. Unglaublich, aber wahr: Während des Krieges hat unser erstes Ukrainischsprachiges Projekt begonnen – ungeachtet der Luftangriffe auf das Energieversorgungssystem, die die Ukraine in Dunkelheit und Kälte versenkt haben. Die Teammitglieder, die auf Ukrainisch unterrichten können, haben diese große Herausforderung an-genommen und Einführungsseminare in zwei Städten im Westen der Ukraine gehalten. Wir hatten weniger Teilnehmer als sonst, aber immer noch beachtlich viele, etwa 70 an der Zahl. Die Module verliefen sehr gut. In Riwne gab es täglich drei- bis viermal täglich Alarm wegen Luftangriffen, aber die Studenten beschlossen, nicht in den Luftschutzkeller zu gehen, sondern jedes Mal nur zu beten und das Studium fort-zusetzen. In Lwiw musste der Unterricht wegen Stromausfall ein paar Tage lang im Dunkeln und ohne Heizung stattfinden. Die Tonanlage wurde mit Akku betrieben, und das funktionierte sogar ganze sieben Stunden lang, nicht nur für die vier Stunden, für die die Batterie ausgelegt ist. Heißes Wasser für Tee musste von den von der Regierung organisierten Heizstellen geholt werden. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, um die Lehrbücher zu übersetzen, und das muss schnell geschehen, damit der Zeitplan für die weiteren Module eingehalten werden kann.

Bitte beten Sie
 für diese sehr wichtige Arbeit!“ Um Gelingen bei der Übersetzung der Seelsorge-Lehrbücher.
 für die Kursteilnehmer, dass sie das Gelernte dann in der Seelsorge zum Segen für viele Menschen in der Ukraine umsetzen.
 um Bewahrung für die Teilnehmer und Lehrenden bei allen weiteren Kurseinheiten.
„Inzwischen ist die Kleinstadt im Süden der Ukraine, aus der wir uns in Sicherheit gebracht hatten, zu einem Zentrum von Kampfhandlungen geworden. Unsere ehemaligen Nachbarn haben uns berichtet, dass in
unser Haus, das ganz vorne auf dem linken Dnjepr-Ufer steht, elf russische Soldaten eingezogen seien. Sie hätten unser Auto für militärische Zwecke beschlagnahmt und aus dem Haus eine Kaserne ge-macht. Zudem hätten russische Soldaten die Baptistengemeinde, die meine Eltern früher besucht hatten und in der ich oft gepredigt hatte, gezwungen, ihr Gebetshaus zu räumen. Nur wenige Kilometer entfernt, am rechten Ufer des breiten Flusses, liegt die Stadt Cherson, die von ukrainischen Truppen kontrolliert wird. Das Artillerieduell, das jetzt über dem Dnjepr tobt, lässt der Stadt, in der ich meine Kindheit verbracht habe, kaum eine Überlebenschance. Gestern beschrieb meine Kollegin aus Russland die heutigen Ereignisse so: ‚Um uns herum herrschen Sünde, Bosheit, Schmerz, Leid und Tod, aber auch die Hoffnung, Christus zu begegnen ...‘. Diese Hoffnung ist stärker als das Leid, also setzen wir unsere Arbeit fort, so Gott will.“ Bitte beten Sie
 um Hilfe und Rettung für die Ukraine, um ein Ende des Blutvergießens, den Abzug der russischen Truppen.
 um innere und physische Heilung für die vom Krieg Betroffenen.
„In den letzten Wochen durften wir sehr viel tun, u.a. Zeugnisse an Absolventen in Israel und Kalifornien aushändigen sowie Unterrichtsmodule in Kasachstan und Deutschland durchführen. Ich war zum ersten Mal mit einem Seelsorge-Seminar in London. Im Moment denken wir darüber nach, dort ein Einführungsmodul für russischsprachige Emigranten und Flüchtlinge aus der Ukraine anzubieten. Die Projekte in Russland und Weißrussland gehen eigenständig weiter, aber wir halten Kontakt zu den Teams und führen online Treffen mit Seelsorgern durch, um miteinander im praktischen Dienst zu wachsen.“
 Bitte beten Sie um Gottes Segen, Leitung, Weisheit und Bewahrung für alle Unterrichtsprojekte in den verschiedenen Ländern.