16.03.2023

Tadschikistan: Nach Abschiebung verschwunden

IIRF-D/ai/Tübingen/16.03.23 - der tadschikische Staatsangehörige Abdullohi Shamsiddin sollte nach seiner Abschiebung aus Deutschland am 19. Januar 2023 in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe ankommen. Er hatte zuvor Asyl in Deutschland beantragt. Er wurde jedoch nicht dabei gesehen, wie er den internationalen Flughafen von Duschanbe verlassen hat. Es liegen Berichte vor, die nahelegen, dass er bei seiner Ankunft noch auf der Landebahn von Angehörigen des tadschikischen Komitees für Staatssicherheit (GKNB)festgenommen wurde. Seine Angehörigen und der Radiosender Ozodi berichten, dass er am 6. März seiner Ehefrau in einem Telefongespräch mitgeteilt hat, dass er vom tadschikischen Komitee für Staatssicherheit festgehalten wird.

Obwohl keine offizielle Bestätigung für die Inhaftierung von Abdullohi Shamsiddin vorliegt, besteht kaum Zweifel daran, dass er sich in Tadschikistan befindet. Er wurde mit großer Wahrscheinlichkeit, wie bereits andere in den vergangenen Jahren nach Tadschikistan abgeschobene Personen, bei der Ankunft von Sicherheitskräften festgenommen und wird seitdem in Haft ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Amnesty International geht davon aus, dass Abdullohi Shamsiddin wegen seiner Verbindung zu einem führenden Mitglied der Islamischen Partei der Wiedergeburt Tadschikistans verfolgt wird, die im Jahr 2015 willkürlich von den tadschikischen Behörden verboten wurde.

https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/tadschikistan-abdullohi-shamsiddin-tadschike-nach-abschiebung-verschwunden-2023-03-10?etcc_med=Newsletter&etcc_var=UA-NL&dat=KW11-2023