14.11.2023

Deutschland: Gewalt gegen Kirchengemeinde in Fürstenwalde

Projüdischer Aufruf entfernt Täter schlugen Schaukasten ein und bewarfen Pfarrhaus

Fürstenwalde (IDEA) – Im brandenburgischen Fürstenwalde haben Unbekannte wiederholt einen projüdischen Solidaritätsaufruf gewaltsam aus einem Schaukasten der evangelischen St. Marien-Domgemeinde entfernt. Das Plakat mit dem Satz „Wir schützen jüdisches Leben“ und einem abgebildeten Davidstern war am 10. November im Schaukasten angebracht worden. In der Nacht auf den 11. November schlugen die Täter die Scheibe mit einem spitzen Gegenstand ein und rissen den Aufruf heraus. Pfarrer Kevin Jessa hing daraufhin im Schaukasten erneut ein entsprechendes Plakat zusammen mit einem Kommentar zur Tat auf. Doch am Abend des 13. November entwendeten Unbekannte den Aushang erneut gewaltsam. Zudem bewarfen sie das Pfarrhaus mit zum Teil großen Pflastersteinen. Zu Schaden kam niemand, die Fenster hielten. Die Polizei ermittelt und prüft einen antisemitischen Hintergrund. Auch der Staatsschutz und die Fachstelle Antisemitismus in Brandenburg wurden informiert. „Wir sind sprachlos über diesen sehr gewalttägigen und zerstörungswütigen Akt. Ich habe mit einer Reaktion gerechnet, aber nicht mit solcher Vehemenz.“, sagte Jessa gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Die aktuelle Situation und der Hass gegen Menschen seien schockierend. „Doch jüdisches Leben braucht Schutz“, so der Pfarrer. Deshalb signalisiere er Dialogbereitschaft, und die Gemeinde stehe weiterhin fest an der Seite der jüdischen Glaubensgeschwister. Jessa möchte vorerst keinen neuen Aushang machen, „um Ruhe reinzubringen und zum Schutz der Mieter und von uns selbst“.