11.10.2023

Israel: Finanzierung und Ausbildung der Hamas

Mit der Förderung der Terrorgruppe Hamas ist der Iran mitverantwortlich für den Angriff auf Israel, sagt Geheimdienstministerin Gamliel. Medienberichte deuten indes auf eine direktere Beteiligung hin.

JERUSALEM (inn) – Der Iran hat durch seine Unterstützung die Hamas zu dem gemacht, was sie heute ist. Das sagte die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel (Likud) am Dienstag. Der Iran habe die Terrorgruppe finanziert, ihre militärischen Fähigkeiten gefördert und ihre Mitglieder militärisch geschult. „Damit tragen sie eindeutig Verantwortung für den Angriff“, erklärte Gamliel gegenüber der Nachrichtenseite „Al-Monitor“.

Mit Blick auf das Versagen von Militär und Geheimdienst sagte sie weiter, die Zeit der Aufarbeitung werde kommen. Aktuelle Aufgabe sei es jedoch, „den Krieg zu gewinnen, der uns auferlegt wurde“.

Aus aller Welt erreichten Israel Bekundungen der Unterstützung. Dies gelte insbesondere für die iranische Diaspora und Reza Pahlavi. Der Sohn des früheren Schahs des Iran, Mohammed Reza Pahlavi, hatte erst im April in Begleitung von Gamliel Jerusalem besucht. Dabei betonte er seine Verbundenheit mit dem jüdischen Staat.

Der Führer des Iran, Ali Chamenei, betonte indes, der Iran sei an dem Angriff nicht beteiligt gewesen. Entsprechend äußerte er sich laut der iranischen Nachrichtenagentur „Tasnim“ am Dienstag bei einer Ansprache an einer Militärakademie in Teheran. Er lobte jedoch „die mutigen und selbstlosen Taten der Widerstandskämpfer“. Diese hätten dem „zionistischen Regime“ eine „irreparable Niederlage“ zugefügt.

„Wall Street Journal“: Iran an Planung beteiligt

Allerdings sind seit Tagen Berichte im Umlauf, denen zufolge der Iran bei der Planung des terroristischen Großangriffs beteiligt war und dafür grünes Licht gegeben hat. Laut dem amerikanischen „Wall Street Journal“ geschah dies bei mehreren Treffen in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Das Blatt beruft sich auf hochrangige Vertreter der Terror-Organisationen Hamas und Hisbollah. Die iranischen Revolutionsgarden hätten dabei eine entscheidende Rolle gespielt.

Dem Bericht zufolge haben Offiziere der Revolutionsgarden seit August mit der Hamas zusammengearbeitet, um den komplexen Angriff zu planen. Er erfolgte über die Luft, über das Meer und am Boden. Fernziel der Revolutionsgarden sei es, mehrere Fronten gegen Israel zu öffnen: Mit der Hamas und dem Palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen und im Westjordanland, mit der Hisbollah und der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) im Norden. (df)