17.09.2023

Deutschland: "Der Islam hat Wurzeln geschlagen in unserem Land"

Bundespräsident Steinmeier sprach beim Verband der Islamischen Kulturzentren

Köln (IDEA) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland betont. „Der Islam, die muslimische Religion, das muslimische Leben und die muslimische Kultur haben Wurzeln geschlagen in unserem Land“, sagte das Staatsoberhaupt am 16. September in Köln. Er sprach bei einer Feier zum 50-jährigen Bestehen des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ). Heute gehöre auch die Vielfalt des Islams und die von über fünf Millionen Muslimen zu Deutschland, so Steinmeier. „Den einen Islam gibt es nicht.“ Der Bundespräsident bezeichnete Religion als Quelle von Kraft. „Und wir sollten alles daransetzen, die Kraft der Religionen für den Zusammenhalt in unserem Land zu nutzen.“ Er selbst als Christ wisse, wie sehr Religion die Menschen aufrichten und ermutigen könne. Zugleich verurteile er es aber zutiefst, wenn Religion missbraucht werde, „um Andersgläubige abzuwerten oder unseren Staat und unsere demokratischen Werte infrage zu stellen. Sei es Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus oder Christenhass.“ Steinmeier würdigte die Initiativen, die der islamische Verband angestoßen habe: „Sie bringen Leben in den interreligiösen Dialog.“ Der Auftritt des Bundespräsidenten beim VIKZ hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt. Die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün erklärte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, Politiker sollten aufhören, als Brückenbauer und Türöffner für die Vertreter des konservativen Islams aufzutreten. Der VIKZ wurde 1973 in Köln gegründet, um die türkischen Gastarbeiter religiös, kulturell und sozial zu betreuen. Dem Verband gehören etwa 300 Moscheegemeinden und Bildungseinrichtungen in Deutschland an.