08.04.2024

Deutschland: Oldenburg - Kirchenvertreter verurteilen Brandanschlag auf Synagoge

Reformierte: Attacke zeigt, dass Antisemitismus zunimmt

Oldenburg (IDEA) – Evangelische Kirchenvertreter haben einen Brandanschlag auf die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Oldenburg scharf verurteilt. Wie die Polizei mitteilte, hatten Unbekannte am 5. April um die Mittagszeit einen Brandsatz auf eine Tür des Gebäudes geworfen. Dadurch wurde die Tür beschädigt. Da der Brand schnell gelöscht werden konnte, sei kein weiterer Schaden entstanden. Auch ein Feuerwehreinsatz war nicht erforderlich. Menschen wurden nicht verletzt. Zum Zeitpunkt der Tat habe in der Synagoge keine Veranstaltung stattgefunden. Die Polizei fahnde mit einem Großaufgebot nach den Tätern und der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Die Hintergründe der Tat seien bisher unklar. Ein Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus veranstaltete am Abend eine Mahnwache vor der Synagoge.

Adomeit: Feige und menschenverachtende Tat

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Tomas Adomeit, verurteilte den Anschlag auf die Synagoge „auf das Entschiedenste“. Er sei entsetzt über die feige Tat und erleichtert, dass der Brand schnell gelöscht werden konnte und so kein weiterer Schaden entstanden sei. Weiter sagte Adomeit: „Dieser niederträchtige und menschenverachtende Anschlag zeigt leider erneut, dass wir das Übel des Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht überwunden haben.“ Es sei „nicht hinnehmbar, dass unsere jüdischen Schwestern und Brüder Sorge um ihr eigenes Leben haben müssen“.

Reformierte: Entsetzt über offensichtlichen Antisemitismus

Der Vizepräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Helge Johr (Leer), erklärte: „Ich bin entsetzt über den offensichtlichen Antisemitismus in unserer Region. Der Anschlag zeigt leider, dass öffentlicher Antisemitismus wächst und Menschen in unserem Land vor Anschlägen gegen Menschen und Sachen nicht zurückschrecken.“ Johr äußerte sich in Vertretung von Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden, die zurzeit in Südafrika ist.