12.04.2024

Nigeria: Anwaltsgruppe fordert Einstufung der Fulani-Militanten als Terroristen

International Christian Concern - Seit mehr als einem Jahrzehnt leidet die Bevölkerung der Gemeinde Bokkos im nigerianischen Bundesstaat Plateau unter anhaltenden gewalttätigen Angriffen und Blutvergießen durch militante islamische Fulani. Diese Angriffe haben Hunderte von Menschenleben gefordert, Tausende von Menschen vertrieben und zahlreiche Häuser, Geschäfte, Bauernhöfe und Kirchengebäude zerstört.

Bokkos Cultural Development Council (BCDC) Vanguard, eine Gruppe, die die Jugend von Bokkos vertritt, hat kürzlich eine Erklärung abgegeben, in der sie die Angriffe scharf verurteilt und betont, dass die militanten Fulani als Terroristen bezeichnet werden müssen. Sie forderte außerdem Sofortmaßnahmen zum Schutz der gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Bokkos und verlangte Gerechtigkeit für die Opfer der Gewalt.

"Es ist dokumentiert, dass wir in den vergangenen 11 Jahren sinnloser Gewalt gegen unser Volk den Verlust von mindestens 1.000 Menschenleben in Bokkos zu beklagen haben", so der BCDC-Vorsitzende Farmasum Fuddang in der Mitteilung. "Mehr als 30 unserer Gemeinden wurden beschlagnahmt und in No-Go-Zonen für unser Volk verwandelt. Darüber hinaus haben wir Tausende von Hektar Ackerland durch die zerstörerische Weidehaltung der Rinder dieser Landräuber verloren. Keines dieser Verbrechen oder Verbrecher wurde strafrechtlich verfolgt!"

Erst kürzlich, am 2. April, töteten militante islamische Fulani-Angreifer mindestens acht Menschen in den Dörfern Njukudel und Butura Wur, die beide in der Nähe des Regierungssitzes von Bokkos liegen. Diese Angriffe, die kurz nach Ostern stattfanden, ereigneten sich nur wenige Monate, nachdem die überwiegend christlichen Gemeinden während der Weihnachtszeit verheerende Angriffe militanter Fulani erleiden mussten, die mehr als 200 Menschenleben forderten.

In seiner Erklärung wies der BCDC das falsche Narrativ zurück, wonach die Angriffe mit Zusammenstößen zwischen Bauern und Hirten zusammenhängen. Die Organisation forderte außerdem die Vertreibung von Landräubern, die Beendigung der offenen Weidehaltung und den vorrangigen Schutz der Gemeinden". Der BCDC forderte die Regierungsbehörden und humanitären Organisationen auf, umgehend einzugreifen, um den vertriebenen Bewohnern Sicherheit und Hilfe zu bieten.

"Mit dieser Aktion wollen wir uns gegen diese Vorfälle stellen, die die religiöse Säuberung und den Landraub der Terroristen bestätigen, die ein Kalifat errichten wollen, das von einer extremen islamischen Ideologie beherrscht wird", heißt es in der Mitteilung.

Der BCDC besteht aus jungen Fachleuten und Rechtsaktivisten, die sich für das soziale und kulturelle Wohlergehen der Bokkos-Gemeinschaften einsetzen und die Sicherheit aller Einwohner gewährleisten wollen.

Sie betonen, wie wichtig es ist, den Frieden wiederherzustellen und weiteres Blutvergießen in der Region zu verhindern, indem konstruktive Schritte zur Lösung des Problems unternommen werden.

Anfang dieses Jahres hatte eine andere Gruppe aus dem Bundesstaat Plateau - die Berom Youth Moulders Association - die Bundesregierung ebenfalls aufgefordert, die militanten Fulani zu Terroristen zu erklären.

 

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF