14.04.2024

Israel: Großangriff des Iran aus der Luft abgewehrt

Präsident Herzog: „Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure“

Jerusalem (IDEA) – Eskalation im Nahen Osten: Erstmals hat der Iran von seinem Staatsgebiet aus einen Großangriff aus der Luft gegen Israel geführt. Dem israelischen Militär zufolge feuerte der Iran in der Nacht zum 14. April mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel. 99 Prozent davon seien abgeschossen worden. An der Abwehr beteiligte sich auch US-Militär. Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon und die Huthi-Milizen im Jemen griffen in der Nacht ebenfalls israelische Ziele an. Laut dem israelischen Militärsprecher Daniel Hagari beschädigten einige Raketen einen Luftwaffenstützpunkt leicht. Ein arabisches Beduinenmädchen wurde laut Rettungskräften im Süden Israels schwer verletzt – offenbar durch einen Raketeneinschlag. Der israelische Präsident Izchak Herzog bedankte sich nach dem abgewehrten Angriff beim israelischen Militär und Volk sowie dem Verbündeten USA. „Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure“, schrieb er auf X (vormals Twitter) und ergänzte: „Segne die Koalition der Nationen unter Führung der USA“ und ihrem Präsidenten. Herzog zufolge hat das israelische Volk „außerordentliche Widerstandsfähigkeit“ bewiesen. „Gemeinsam werden die Kräfte des Guten die Kräfte des Bösen besiegen“, so der Präsident.

Iran: Vergeltungsschläge waren erfolgreich

Irans Generalstabsschef Mohammed Bagheri sprach von erfolgreichen Vergeltungsschlägen. Das Mullah-Regime hatte mit Vergeltung gedroht. Bei einem mutmaßlichen israelischen Luftangriff auf die iranische Vertretung in Damaskus am 1. April waren 16 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Brigadegeneräle. Der Iran warnte Israel jetzt vor einem Gegenangriff. Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Irawani schrieb an UN-Generalsekretär Antonio Guterres: „Sollte das israelische Regime erneut einen militärischen Angriff durchführen, wird die Antwort des Irans mit Sicherheit stärker und geschlossener ausfallen.“ Westliche Regierungschefs, darunter der USA, Großbritanniens und Deutschlands, verurteilten den iranischen Großangriff scharf. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte: „Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand.“

Bischof Bätzing: Gott sei Dank für funktionierende Flugabwehr

Der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), bezeichnete den Angriff des Iran als dramatische Eskalation der ohnehin furchtbaren Situation im Nahen Osten. Er begrüßte, dass sich die Schäden in Grenzen halten: „Gott sei Dank haben die funktionierende israelische Flugabwehr und die Unterstützung durch die USA und Großbritannien dafür gesorgt, dass nach jetziger Kenntnis nur ein Mensch verletzt wurde und große materielle Verwüstungen vermieden werden konnten.“ Es müsse jetzt aber alles dafür getan werden, dass es im Nahen Osten nicht zu einem regionalen Krieg mit unabschätzbaren Folgen komme. „Dies wäre eine Katastrophe für diese Weltgegend und eine dramatische Gefährdung des Weltfriedens.“ Bätzing appellierte an alle Verantwortlichen, auch in einer möglichen Antwort Israels, „jede Eskalationsdynamik zu vermeiden, um weiteres Blutvergießen zu verhindern und dem Gedanken des Friedens Raum zu geben“. Er rief ferner zum Gebet für alle Opfer der Gewalt auf, „die angesichts von Terror und Krieg im Heiligen Land bereits jetzt zu beklagen sind“.