20.04.2024

Israel: Eskalation befürchtet

Bericht: Israelischer Angriff auf iranische Luftwaffenbasis

ISFAHAN (inn) – Die israelische Luftwaffe hat Berichten zufolge am Freitagmorgen eine iranische Luftwaffenbasis bei Isfahan angegriffen. Diverse Medien ließen sich entsprechende Berichte offiziell bestätigen. Das Ausmaß der Schäden war am Freitag noch unklar.

Die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ meldete, dass dabei ein Langstreckenflieger zum Einsatz gekommen sei. Dieser habe Raketen auf die Basis abgefeuert. Israel habe die USA im Vorfeld in Kenntnis gesetzt.

Bemühungen um Deeskalation

Infolge des Vorfalls wuchsen Befürchtungen einer weiteren Eskalation. Europäische Länder, darunter Frankreich, Großbritannien und Deutschland, mahnten Zurückhaltung an. China erklärte, es werde „weiter eine konstruktive Rolle bei der Deeskalation spielen“.

Aus iranischen Regierungskreisen hieß es, es bestehe kein Interesse an einer Eskalation, noch gebe es Pläne für einen Gegenschlag. Bei den Geschossen habe es sich um Drohnen, nicht um Raketen gehandelt. Teheran bestritt sogar, dass es ein Angriff von außen gewesen sei. „Die Diskussion geht eher in Richtung Infiltration statt Angriff“, zitiert die Nachrichtenagentur „Reuters“ einen Regimevertreter.

Unmut über Minister-Tweet

Die Äußerung kann aber auch als Versuch verstanden werden, sich vom Zwang eines abermaligen Gegenschlages zu befreien. Die Annahme, dass Israel verantwortlich sein könnte, wurde indes durch eine Äußerung des israelischen Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir genährt. Der Chef der Partei „Jüdische Stärke“ veröffentlichte am Freitagmorgen auf der Plattform X einen Post mit dem einen Wort: „Schwach!“.

Damit zog er den Unmut anderer Politiker auf sich. Oppositionsführer Jair Lapid (Jesch Atid) sagte, nie zuvor habe ein Minister dem Ansehen und der Sicherheit so schweren Schaden zugefügt. „In einem unverzeihlichen Ein-Wort-Tweet hat es Ben-Gvir geschafft, Israel von Teheran bis Washington zu verspotten und zu beschämen.“

Der Iran hatte in einer Reaktion zwischenzeitlich die Flughäfen von Teheran, Schiras und Isfahan gesperrt. Am Freitagmorgen (Ortszeit) wurde die Sperre wieder aufgehoben. Für den Freitag sagten einige Luftlinien jedoch Flüge nach Tel Aviv ab, darunter KLM, Austrian Airlines, Swiss Air und Lufthansa. (df)