21.04.2024

Deutschland: Jeder zweite jugendliche Muslim befürwortet einen Gottesstaat

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie aus Niedersachsen

Hannover (IDEA) – Fast jeder zweite jugendliche Muslim in Niedersachsen ist der Meinung, dass ein islamischer Gottesstaat die beste Staatsform sei. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN/Hannover) zum Thema Jugendkriminalität. Demnach gaben 45,8 Prozent der befragten Muslime an, dass sie eine islamische Theokratie befürworten. 36,5 Prozent forderten dementsprechend, dass die deutsche Gesellschaft „stärker nach islamischen Regeln gestaltet werden“ solle. Etwa jeder Dritte (30,2 Prozent) findet einen „religiösen Führer, der von einem Rat unterstützt wird“, besser als das „demokratische System in Deutschland“. Generell teilen laut der Studie unter den muslimischen Befragten 22,2 Prozent islamistische Einstellungen, während es unter allen Jugendlichen nur 2,5 Prozent sind. Zwei Drittel der Muslime bejahen etwa die Aussage „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland“ (67,8 Prozent). 18,1 Prozent sehen darüber hinaus Gewalt zur Verbreitung und Durchsetzung des Islams als gerechtfertigt an. Fast doppelt so viele (35,3 Prozent) äußern außerdem „Verständnis für Gewalt gegen Menschen, die Allah oder den Propheten Mohammed beleidigen“. 21,2 Prozent sind der Ansicht, dass die „Bedrohung“ des Islams „durch die westliche Welt“ rechtfertige, dass Muslime sich mit Gewalt verteidigten. Signifikante Unterschiede zeigen sich dabei laut der Studie weder zwischen den Schulformen noch dann, wenn nach Geschlecht differenziert wird. Für die Studie wurden die Antworten von insgesamt 8.539 Jugendlichen ausgewertet. Das Durchschnittsalter der Befragten betrug etwa 15 Jahre. 35,7 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Das Fragebogenmodul zu islamistischen Einstellungen erhielt jedoch nur die Hälfte der Befragten. Der Anteil muslimischer Jugendlicher, die diesen Teil des Fragebogens ausfüllten, lag wiederum nur bei 8,6 Prozent, was 308 Personen entspricht. Die Autoren der Studie geben deshalb zu bedenken, dass die Daten nicht als repräsentativ angesehen werden können und sich die Ergebnisse „nur bedingt“ auf die gesamte muslimische Schülerschaft in Niedersachsen übertragen ließen.