25.04.2024

Deutschland: AfD übt scharfe Kritik an Kirchen

Brandenburg - Landtagsfraktion: Kirchensteuereinzug durch den Staat beenden

Potsdam (IDEA) – Der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Landtag von Brandenburg, Hans-Christoph Berndt (Golßen), hat die beiden großen Kirchen in Deutschland scharf kritisier . Anlass war der Beschluss der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlaussitz (EKBO), AfD-Mitglieder nicht für das Amt als Gemeindeältester (Kirchenvorsteher) zuzulassen. Zur Begründung hatte Bischof Christian Stäblein (Berlin) auf der Landessynode erklärt, die AfD trage „menschenfeindliche Züge“. Auf einer Pressekonferenz in Potsdam wies Berndt diesen Vorwurf zurück. Er sei argumentativ nicht zu begründen. Deshalb setze man stattdessen auf Repression. Die Kirche verdamme die AfD. Berndt sagte weiter, er empfehle Kirchenvertretern, „mehr in der Bibel als in Verfassungsschutzberichten zu lesen“. Er zitierte aus der Bergpredigt: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Matthäus 7,1). Darüber hinaus sagte der Politiker, die Amtskirchen verstünden sich zunehmend als Nichtregierungsorganisationen und verfehlten damit ihre Aufgabe. Er plädiere deshalb dafür, den Einzug der Kirchensteuer durch den Staat zu beenden. Das könne die Kirchen „unter einen Druck setzen, der heilsam sein könnte und zu der einen oder anderen Besinnung führen würde“. Von seiner Kritik nehme er die Freikirchen ausdrücklich aus. Sie hätten „in der Corona-Zeit nicht ihre Kirchen zugesperrt, weil sie mehr Angst vor dem Virus als vor Gott hatten“. Auf Nachfrage erklärte Berndt, dass er Mitglied der katholischen Kirche ist und früher in der katholischen Jugendarbeit engagiert war. Der AfD-Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch (Königs Wusterhausen) erklärte dagegen, er sei aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Dieser Schritt sei ihm nicht leichtgefallen. Er wolle aber „keiner Organisation Geld geben, die mehr auf den politischen Kampf setzt als auf die Verbreitung des Wortes Gottes“.