25.04.2024

Deutschland: Pfarrer muss sich vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten

Der Geistliche soll einen Verkehrsunfall mitverursacht haben

Frankfurt am Main (IDEA) – Das Amtsgericht Frankfurt-Höchst hat ein Strafverfahren gegen einen Pfarrer zugelassen. Das berichtet der „Wiesbadener Kurier“ unter Berufung auf einen Sprecher des Gerichts. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main wirft dem 59-Jährigen vor, im Oktober 2020 einen schweren Verkehrsunfall auf der A66 bei Hofheim mitverursacht zu haben. Dabei wurde eine 71-jährige Autofahrerin getötet. Der Prozess soll ab dem 22. Mai stattfinden. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatten sich am Tag des Unfalls drei junge Männer auf der Autobahn ein Rennen mit Sportwagen geliefert. Einer von ihnen kollidierte mit dem Fahrzeug des Pfarrers, als der die Fahrspur wechselte, ohne zu blinken. Er verlor die Kontrolle über den Sportwagen und stieß mit dem Auto der 71-Jährigen zusammen. Der Fahrfehler des Pfarrers sei nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft ein „tragisches Momentversagen“ gewesen, heißt es in dem Zeitungsbericht. Der Geistliche sei „bislang nicht als ungeeigneter Verkehrsteilnehmer aufgefallen“. Das mögliche Strafmaß für fahrlässige Tötung reicht bis zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren oder Geldstrafe.

Drei Männer wegen Rennen angeklagt

Die drei jungen Männer sollen sich wegen des Verdachts des „verbotenen Kraftfahrzeugrennens“ vor dem Frankfurter Landgericht verantworten, zwei von ihnen außerdem wegen Fahrerflucht. Ihnen drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren, dem direkten Unfallbeteiligten von bis zu zehn Jahren. Ihr Prozess startet am 28. August.