30.04.2024

Deutschland: Landeskirche Kurhessen-Waldeck gibt 30 Prozent ihrer Gebäude auf

Gemeinden sollen alternative Nutzungs- und Finanzierungskonzepte suchen

Hofgeismar (IDEA) – Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wird in den nächsten Jahren 30 Prozent ihrer Gebäude aufgeben. Das beschloss die Landessynode bei ihrer Frühjahrstagung in Hofgeismar. Zur Begründung erklärte der Baudezernent der Landeskirche, Timo Koch (Kassel), aufgrund des Mitgliederrückgangs und zurückgehender Finanzen könnten künftig erheblich weniger Gebäude aus Kirchensteuermitteln mitfinanziert werden. Mittel- bis langfristig müsse die Landeskirche 50 Prozent ihrer Gebäudekosten einsparen. Er rief die Gemeinden dazu auf, über alternative Nutzungs- und Finanzierungskonzepte nachzudenken. Eine Möglichkeit sei etwa, bei der Nutzung mit Kommunen, anderen Religionsgemeinschaften oder Hilfswerken zusammenzuarbeiten. Aktuell gibt es im Bereich der Landeskirche 2.977 Gebäude im kirchlichen Eigentum. Darunter sind 1.079 Kirchen, 507 Pfarrhäuser, 104 Kitas, 475 Gemeindehäuser sowie 812 sonstige Gebäude. Viele dieser Bauten stehen unter Denkmalschutz. In den vergangenen zehn Jahren hat die Landeskirche nach eigenen Angaben 145 Gebäude veräußert (65 Pfarrhäuser, 33 Gemeindehäuser, sechs Kindergarten-Gebäude, fünf Kirchen und 36 sonstige Gebäude). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat rund 710.000 Mitglieder (2014: 885.000) in 686 Kirchengemeinden (2014: 804).