20.02.2024

Deutschland: Prozess gegen Olaf Latzel geht frühestens Ende August weiter

Der Pastor der St.-Martini-Gemeinde wurde wegen Volksverhetzung an

Bremen (IDEA) – Der Prozess gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel (Bremen) wird wahrscheinlich frühestens in der letzten Augustwoche des Jahres 2024 fortgesetzt. Das bestätigte ein Sprecher des zuständigen Landgerichts Bremen der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Demnach seien die Termine mit den Beteiligten bereits abgesprochen worden. „Offizielle Ladungen sind aber noch nicht erfolgt.“ Das Oberlandesgericht Bremen hatte am 23. Februar 2023 den Freispruch des Landgerichts Bremen aufgehoben. Das Landgericht hatte den Pastor der evangelischen St.-Martini-Gemeinde am 20. Mai 2022 vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen. Der Fall muss also nun vor einer anderen Kammer des Landgerichts neu verhandelt werden. Mit dem Freispruch war das erstinstanzliche Urteil gegen Latzel gekippt worden. Darin hatte ihn das Amtsgericht Bremen am 25. November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro (90 Tagessätze) verurteilt. Grund für die Verurteilung durch das Amtsgericht waren Aussagen des Pastors in einem Eheseminar seiner Gemeinde im Oktober 2019. Es wurde im März 2020 als Audiodatei auf YouTube veröffentlicht. Darin hatte er unter anderem Homosexualität als eine „Degenerationsform der Gesellschaft“ bezeichnet und gesagt: „Diese Homolobby, dieses Teuflische kommt immer stärker, immer massiver, drängt sich immer mehr hinein.“ Außerdem hatte er geäußert: „Überall laufen diese Verbrecher herum vom Christopher Street Day.“ Latzel entschuldigte sich für die Aussagen und löschte die Aufzeichnung im Internet.