21.02.2024

Katar: Geiseln erhalten jetzt Medizin

Israel will Bericht überprüfen

(Von Israelnetz vom 21. Februar 2024) Katar behauptet, dass die Geiseln nun ihre Medizin erhalten. Im UN-Sicherheitsrat scheitert indes eine Resolution zum Gazakrieg.

DOHA / JERUSALEM (inn) – Der Golfstaat Katar hat nach eigenen Angaben die Bestätigung von der Terror-Organisation Hamas erhalten, dass die Geiseln nun Arzneimittel bekommen. Wie das Außenministerium in Doha am Dienstag mitteilte, gehe dies auf eine Vereinbarung im Januar zurück. Unklar blieb, warum der Schritt erst nach einem Monat erfolgte.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) sieht die Mitteilung aus Doha als „direktes Ergebnis“ seines Drängens auf Beweise für den Erhalt der Medizin. Israel werde den Bericht prüfen und sich weiter für das Wohl der Geiseln einsetzen. Mitte Februar hatten israelische Ärzte anhand zweier befreiter Geiseln festgestellt, dass diese nicht die für sie bestimmten Medikamente erhalten hätten.

Stimmabgabe im Kriegsgebiet

Die israelische Armee geht im Gazastreifen indes weiter gegen die Hamas vor. Am Mittwoch teilte das Militär mit, dass ein Soldat bei Kämpfen im Norden des Küstenstreifens getötet wurde. Die Zahl der Gefallenen seit Beginn der Bodenoffensive liegt damit bei 238.

Zugleich hat die Armee auch die anstehende Kommunalwahl im Blick: Seit Dienstag sind zwölf Wahllokale im Gazastreifen geöffnet. Dort können Soldaten ihre Stimme abgeben. Wie die Armee mitteilte, seien die Wahllokale militärisch geschützt, sie nannte aber keine Details. Die Stimmabgabe in den Wahllokalen ist bis zum offiziellen Termin am 27. Februar möglich.

Die Kommunalwahlen waren ursprünglich für Oktober geplant, wurden aber wegen des Krieges mehrmals verschoben. In den evakuierten Gebieten im Süden und im Norden finden die Wahlen erst am 19. November statt.

Sicherheitsrat: USA legen Veto ein

Unterdessen ist am Dienstag im UN-Sicherheitsrat eine Resolution gescheitert, die einen sofortigen Waffenstillstand fordert. Die USA legten ein Veto ein, Großbritannien enthielt sich. Insgesamt stimmten 13 der 15 Ratsmitglieder dafür, darunter auch die ständigen Mitglieder China, Frankreich und Russland.

Die Resolution forderte neben dem Waffenstillstand die sofortige und bedingungslose Freilassung der Geiseln. Zudem wird die Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung abgelehnt.

Die USA und Großbritannien erklärten, die Resolution hätte die aktuellen Verhandlungen zur Befreiung der Geiseln gefährdet. Die Forderung eines sofortigen Waffenstillstands, der nicht an die Freilassung der Geiseln geknüpft sei, werde keinen Frieden bringen. Die USA zeigten sich jedoch offen für einen neuen Entwurf, der die Hamas zu einem Geiseldeal dränge.

China: Grünes Licht für weiteres Abschlachten

Russland betonte hingegen, der Entwurf Algeriens sei alternativlos. China bezweifelte, dass der Text die Verhandlungen gefährdet hätte. Die Vermeidung eines sofortigen Waffenstillstands bedeute „grünes Licht für weiteres Abschlachten“. Frankreich sprach sich zwar für die Resolution aus, beklagte aber, dass der Sicherheitsrat bis heute das Terrormassaker vom 7. Oktober nicht verurteilt habe.

Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan erklärte, ein Waffenstillstand würde nur das Überleben der Hamas sicherstellen. Es sei damit ein „Todesurteil“ – sowohl für Israelis als auch für Palästinenser aus dem Gazastreifen. Der palästinensische Vertreter Riad Mansur sagte, Israel mache das Leben für Palästinenser zur Hölle. Es sei die „heilige Pflicht“ des Sicherheitsrates, einen Waffenstillstand zu verlangen. (df)