10.06.2024

Österreich: Lehrerin verbietet Bibellesen im Unterricht

Begründung: „Das wäre Mohamed gegenüber nicht fair“

Wien (IDEA) – An einem Gymnasium in Wien wollte ein Schüler im Deutschunterricht aus der Bibel vorlesen. Das hat die Lehrerin mit den Worten verboten: „Nein, das geht nicht, das wäre Mohamed gegenüber nicht fair.“ Über den Fall berichtete die „Kronenzeitung“. Bei den Eltern stieß die Entscheidung auf Unverständnis. Der Vater sagte dem Blatt: „Mein Sohn liest gerne in der Bibel. Dass er das in der Schule nicht darf, verstehe ich nicht“. Den Recherchen der „Krone“ zufolge hält sich das Bildungsministerium für „konkrete Fälle im Klassenzimmer“ für nicht zuständig. Zuständig sei die Bildungsdirektion. Dabei handelt es sich um eine Behörde, die die Schulverwaltung eines Bundeslandes organisiert. Von dort gab es die Antwort, dass es „keine Empfehlungen zum Umgang mit religiösen Texten im Deutschunterricht“ gebe. Der Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Österreich, Oliver Stozek (50/Bürmoos), sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, die Bibel sollte im Unterricht als genau so wertvoll betrachtet werden wie andere Bücher. Doch über den konkreten Fall wisse er zu wenig. Er müsse vor Ort aufgearbeitet werden.

Nachspiel in der Lokalpolitik

Inzwischen beschäftigt sich auch die Lokalpolitik mit dem Fall. Der Bildungssprecher der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ), Maximilian Krauss (Wien), erklärte in einer Mitteilung: „Das ist absolut nicht zu akzeptieren und erfordert Konsequenzen.“ Es müsse geklärt werden, ob die Lehrerin aus eigenen Stücken so gehandelt oder ob sie für sich selbst Konsequenzen gefürchtet habe, „sollte sie aus der Bibel vorlesen lassen“. Den zuständigen Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz, Christoph Wiederkehr, ruft Krauss auf, dafür zu sorgen „dass die Vermittlung christlicher Inhalte und insbesondere das Vorlesen aus der Bibel ausdrücklich erwünscht ist“. Sollte die Lehrerin aus persönlicher Überzeugung so gehandelt haben, fordert Krauss ihre sofortige Suspendierung.