26.06.2024

Pakistan: Frau des gelynchten Christen stirbt aus Trauer

Sohn des Paares: Die Tat zerstörte das Leben unserer ganzen Familie

Sargodha (IDEA) – Aus Trauer über den Tod des gelynchten Christen Nazeer Masih (75) ist dessen Frau gestorben. Das berichtet die christliche Medienplattform „Morningstar News“. Allah Rakhi Bibi (72) erlitt am 21. Juni einen Herzstillstand. Am 25. Mai hatte ein Mob radikaler Muslime Masih – einen Schuhfabrikanten – in Sargodha (Provinz Punjab) so schwer misshandelt, dass er am 3. Juni an den Verletzungen starb. Ein Nachbar hatte ihn beschuldigt, einen Koran verbrannt zu haben. Trotz der massiven Gewalt gegen Masih nahm die Polizei eine Anzeige wegen Blasphemie gegen ihn auf. Dessen Sohn, Sultan Gill, erklärte gegenüber „Morningstar News“, nur wenige Stunden vor ihrem Tod habe seine Mutter gesagt, dass das Leben für sie nach dem Tod ihres Mannes sinnlos geworden sei. Gill weiter: „Ihr Schmerz und ihre Qualen wurden offenbar noch schlimmer, als sie hörte, wie einige Familienmitglieder über die Kautionen sprachen, die den an der Ermordung meines Vaters beteiligten Personen gewährt wurden.“ Als Bibi am Nachmittag des 21. Juni über Schmerzen in der Brust klagte, riefen ihre Verwandten einen Krankenwagen. Gill: „Die Sanitäter sagten, es sei sinnlos, sie in das örtliche Krankenhaus zu bringen, da es Zeit für das Freitagsgebet sei und dort kein leitender Arzt zur Verfügung stehen würde, der sich um sie kümmern könnte.“ Sie hätten der 72-Jährigen Medikamente gegeben und seien gegangen. Als sich der Zustand der Christin nicht besserte, brachte die Familie sie ins Krankenhaus, wo die Ärzte nur noch ihren Tod feststellen konnten. Bibi wurde noch am gleichen Tag neben ihrem Mann beigesetzt. Über den Zustand der restlichen Familie berichtet Gill: „Unser Leben ist völlig zerrüttet – alle Familienmitglieder, einschließlich unserer Kinder, leiden unter Depressionen und Stress.“ Die Freilassung der Personen, die an der Ermordung seines Vaters beteiligt waren, sei wie Salz in den Wunden der Familienmitglieder. Sie hätten die Hoffnung auf Gerechtigkeit verloren.