28.06.2024

Deutschland: Ruanda-Botschafter-Unsere Menschlichkeit wiederhergestellt

28. Internationales Gebetsfrühstück in Berlin erinnerte an Völkermord vor 30 Jahren

Berlin (IDEA) – An den Völkermord der Hutu an den Tutsi hat der Botschafter der Republik Ruanda in Deutschland, Igor César, erinnert. Er sprach bei der 28. Internationalen Begegnung in Berlin (IBB), die vom 27. bis 29. Juni stattfindet. Sie gilt als Nationales Gebetsfrühstück in Deutschland. Unter dem Motto „Verantwortung vor Gott und den Menschen – Selig sind, die Frieden stiften“ nehmen rund 250 Politiker, Diplomaten, Kirchenvertreter und Führungskräfte teil. In Ruanda töteten 1994 Angehörige des Volkes der Hutu innerhalb von drei Monaten über eine Million Angehörige des Volkes der Tutsi. Bei dem Völkermord kamen etwa zehn Prozent der Bevölkerung Ruandas ums Leben. Dies sei „eine der schlimmsten Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts“, so César: „Wir haben das Schlimmste am Menschen gesehen.“ Ruanda sei eine Warnung an die ganze Welt, aber auch ein Zeichen der Hoffnung. Glaube und Vergebung hätten dabei geholfen, Frieden zu erreichen und das Land zu einen. César: „Wir haben unsere Menschlichkeit wiederhergestellt.“

Bundestagsvizepräsidentin Özoguz: Das Verbindende suchen

Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz (SPD) rief dazu auf, mehr nach dem Verbindenden und weniger nach dem Trennenden zu suchen. Die Tage der Begegnung dienten dazu, nachdenklich zu sein und neue Gedanken zu fassen. Es sei großartig, dass bei der IBB über Religionsgrenzen hinweg Unterschiede bearbeitet würden und das Treffen so zum Frieden beitrage. Nach den Worten des CDU-Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein dienen die Tage der Begegnung dazu, über Partei-, Länder- und Glaubensgrenzen hinweg Frieden zu stiften. Was beim Menschen unmöglich ist, sei mit Gott möglich. Mit Gott könnten menschliche Grenzen gesprengt werden.

Woran der leidende Menschensohn erinnert

Laut dem Bundestagsabgeordneten Thomas Rachel (CDU) erinnert der leidende Menschensohn Jesus Christus an das Leiden der Armen und Machtlosen. Wer den Geist der Nächstenliebe verinnerliche, könne für Versöhnung werben und Frieden stiften. Rachel gehört zum Einladungskreis des Gebetsfrühstücks im Deutschen Bundestag. Die aus den USA stammende Gebetsfrühstücksbewegung gibt es in mehr als 180 Staaten. Der frühere baden-württembergische Landtagsabgeordnete Rudolf Decker (CDU) holte die Idee 1979 zusammen mit dem Verleger Friedrich Hänssler (1927–2019) nach Deutschland. Gebetstreffen gibt es im Bundestag sowie in acht Landtagen.