Indien: Oberster Gerichtshof entscheidet zugunsten des christlichen Bestattungsrechts

International Christian Concern - In einer bahnbrechenden Entscheidung, die Auswirkungen auf das Bestattungsrecht von Christen in ganz Indien haben wird, entschied das Oberste Gericht von Chhattisgarh in Zentralindien Ende April, dass ein Mann das Recht auf ein christliches Begräbnis auf seinem eigenen Land hat.

Der Mann, Ishwar Korram, 54, starb am 25. April in einem Krankenhaus der Region. Die örtliche Polizei hinderte Ishwars Sohn, Sarthik Korram, daran, seinen Vater wegen dessen christlichen Glaubens zu beerdigen. Die Führer von Ishwars mehrheitlich hinduistischem Dorf lehnten die Beerdigung ebenfalls ab und boten Menschen anderen Glaubens keinen Platz, um ihre Angehörigen zu bestatten.

Das Oberste Gericht wies die Einwände der Polizei und anderer örtlicher Behörden auf eine von Sarthik eingereichte Petition hin zurück.

Es wies die örtlichen Behörden an, dafür zu sorgen, dass Ishwars christliche Begräbnisrituale trotz des heftigen Widerstands der Dorfbehörden auf dem Grundstück seiner Familie stattfinden durften.

„Es ist bereits ein anerkannter Rechtsgrundsatz, dass Artikel 21 der indischen Verfassung das Recht einer Person auf ein würdiges Begräbnis beinhaltet“, so das Gericht in einer Erklärung. „Das Recht auf Leben beinhaltet ein sinnvolles Leben in Menschenwürde ... und dieses Recht erstreckt sich auch auf eine Person, die tot ist. Dieses Recht besteht bis zum Tod einer Person, was das Recht auf ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod, einschließlich einer menschenwürdigen Sterbeprozedur, umfasst.“

In den Tagen vor der Entscheidung kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Dorfbewohnern, die von hindunationalistischen Organisationen unterstützt werden, und christlichen Gruppen über das Recht auf ein christliches Begräbnis. Die Polizei versperrte den Zugang zum Dorf, um die Situation zu entschärfen.

Unter starkem Polizeischutz konnte Sarthik seinen Vater am 28. April auf dem Grundstück seines Vaters beerdigen.

Nach Ansicht von Mitgliedern der christlichen Seva Samiti des Distrikts Bastar ist die Entscheidung des Obersten Gerichts ein Sieg für die Christen, denen das Recht auf Beerdigung als eine Form der Verfolgung verweigert wurde. In Indien ist es üblich, dass hinduistische Dorfbewohner christlichen Familien das Recht verweigern, ihre Angehörigen zu bestatten, wenn sie nicht zum Hinduismus zurückkehren. 

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF