27.11.2020

Deutschland: Farbanschlag auf Lebensschutzverein

München: „Pro Femina“ vermutet Täter im linksextremistischen Milieu

München (idea) – Die überkonfessionelle Beratungsorganisation „Pro Femina“ in München ist Ziel eines Farbanschlags geworden. In der Nacht zum 26. November beschmierten bislang unbekannte Täter die Eingangsfassade zum Büro der Lebensrechtsbewegung mit rosa Farbe. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurden Kleiderbügel mit Parolen wie „Föten töten“ oder „Abtreibung entkriminalisieren“ aufgehängt. Bislang hat sich niemand zu dem Angriff bekannt, teilte der Vorstandsvorsitzende von „Pro Femina“, Kristijan Aufiero (Heidelberg), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mit. Er vermute den oder die Täter im linksextremistischen Milieu. So werde die Beratungsstelle für Schwangere in einer Konfliktsituation in einem Internet-Blog der „Antisexistischen Aktion München“ immer wieder massiv angegriffen. Die Fraktion „Die Linke/Die Partei“ beantragte am 25. September im Münchner Stadtrat, „Pro Femina“ umgehend zu schließen. Derzeit sei darüber noch nicht entschieden worden, so Aufiero. Ungewiss sei auch, inwiefern sich der Farbanschlag auf das Verhältnis zu den anderen Mietern sowie die anstehende Verhandlung zur Verlängerung des Mietvertrages für „Pro Femina“ auswirke. Aufiero zufolge stellt die Radikalisierung und die stetig sinkende Hemmschwelle vonseiten extremistischer Kräfte die Arbeit der Organisation vor existenzielle Herausforderungen. Jedoch wolle man weder der „Gewalt der Straße“ weichen noch sich den Angriffen auf die Beratungsfreiheit geschlagen geben. Die Höhe des Sachschadens an dem denkmalgeschützten Haus steht noch nicht fest. Der Verein erstattete Anzeige. „Pro Femina“ mit Hauptsitz in Heidelberg und einem weiteren Standort in Berlin berät Schwangere in Not persönlich und mit Angeboten wie einem „Abtreibungstest“ über die Internetseite des Vereins. Ziel der Arbeit ist es nach eigenen Angaben, mit und für Schwangere auf Wunsch eine Alternative zu einer Abtreibung ihres ungeborenen Kindes zu erarbeiten.