29.06.2020

Deutschland: Nigerianischer Priester erhält Stephanuspreis für verfolgte Christen

Preisträger ist der frühere Generalvikar Obiora Francis Ike – Feier erst 2021

Frankfurt am Main (idea) – Der nigerianische Priester und Menschenrechtler Obiora Francis Ike erhält am 3. Juli den diesjährigen Stephanuspreis für verfolgte Christen. Der 64-Jährige war von 1998 bis 2009 Generalvikar des Bistums Enugu im Süden Nigerias. Heute ist er Direktor der schweizerischen Stiftung Globethics.net (Genf). Die Vorsitzende der Stephanus-Stiftung, Michaela Koller (Frankfurt am Main), erklärte: „Professor Ike ist Brückenbauer zwischen Europa und Afrika, Muslimen und Christen sowie zwischen Gegenwart und Zukunft. Wir ehren ihn, weil er trotz der Gefahr für sein Leben unbeirrt und emsig an seinem Einsatz besonders für die junge Bevölkerung seiner Heimat festhält. Wir würdigen seine überzeugenden Bemühungen für mehr Frieden und Zuversicht.“ Obiora Ike entging 2002 nur knapp einem Mordanschlag. Er ist laut Mitteilung der Stiftung überzeugt: „Bildung gibt einem Kind einen Schlüssel für die Zukunft.“ Mit seinem Programm stehe Ike genau für das, was die islamistische Terrormiliz Boko Haram (übersetzt: Westliche Bildung ist Sünde) bekämpfe. Sie ist berüchtigt für ihre Massaker an der Zivilbevölkerung. Die Terrororganisation verfolgt Christen im Norden Nigerias, bekämpft aber auch Muslime, die sich nicht ihrer Weltsicht anschließen. Wegen der Corona-Pandemie wird es in diesem Jahr keinen Festakt mit Preisverleihung geben. Eine Feier mit Laudatio des katholischen Publizisten Martin Lohmann (Bonn) wird voraussichtlich im kommenden Jahr stattfinden. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert. Die 2006 gegründete Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde in Jerusalem benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde.